Podiumsdiskussion zu Autonomen Fahren in Ludwigsburg

Auf dem Kongress “Fortschritte in der Automobil-Elektronik” wurde vor allem das Autonome Fahren von namhaften Unternehmensvertretern behandelt.

Auf der Podiumsdiskussion ging es um das Autonomes Fahren und die Teilnehmenden waren von den Unternehmen Paravan, Bosch, BMW, Ernst & Young, Mobileye, Rinspeed und auch Google, allesamt Schwergewichte in dem Bereich.

Von Seiten von BMW betonte man auf dem Kongress durch Bereichsleiter Peter Langen, dass die Fahrassistenzsysteme die Fahrfreude erhöhen und den Menschen nicht vom Fahrspaß abhalten. Er nannte drei Situationen für die Entlastung des Menschen am Steuer: Stress, Gefahr und mehr Fahrkompetenz. Dabei ginge es um eine ganzheitliche HMI. Für die Entwicklung der Systeme muss die Produktion effektiver werden und dafür habe man bei BMW gesorgt. Mit Ausblick auf die absehbare Zukunft, unterstrich er die Bedeutung von Car2Car Kommunikation und deren Sicherheit.

Im Hause Bosch sieht man noch einige Hürden bei der Umsetzung des Autonomen Fahrens, das menschliche Gehirn sei immernoch schneller als jeder Prozessor. Es brauche besseres Kartenmaterial und mehr Sensorik – nebst Radarsystemen und Kameras bedürfe das Autonome Fahren noch eines Laserscanners. Das Ziel sei ein zuverlässiges Abbild der Umwelt. In der Frage der IT-Sicherheit, so der Vertreter des Unternehmens, Dr. Hans-Peter Hübner, sei die Lösung die Architektur von Soft- und Hardware. Vielleicht sei 2025 Autonomes Fahren möglich.

Einer der Gründer von Mobileye Vision Technologies erklärte deren Forschung an einer Monokamera und wie man durch Algorithmen auch die günstigen Kameras für den Einsatz bei Autonomen Bremssystemen nutzen kann. Mit Hilfe des Algorithmus’ kann die Kamera Muster erkennen und somit die Entfernung ableiten, was auch für dynamische Objekte gilt. Auch die Kameras von TRW sind mit dieser Technologie ausgestattet. Mobileye will 2016 soweit sein, Kamerasysteme mit verschiedenen Linsen für entsprechende Entfernungen bereit zu haben. Deren Einsatzsysteme seien für das Autonome Fahrzeug.

Für Google sprach Dr. Chris Urmson, der bei Google auch am Selbstfahrenden Auto mitgewirkt hat. In den letzten Monaten kam es immer wieder zu Gerüchten, ob Google nun selbst zum Autobauer werde. Hierzu sagte er, dass man keine metallverarbeitende Industrie sei und Autos selbst zu bauen, sei daher für das Unternehmen keine Option. Google ginge es um die Sicherheit auf der Straße und die effziente Nutzung der Verkehrswege. Dafür benötige man hochauflösende Mehr-Ebenen-Karten mit einer Genauigkeit von 10 Zentimetern. Dies ermöglicht die Lasertechnologie. Gemeinsam mit Karten und Sensorik (Radar-, Kamera- und Laserscanner) kann sich das Fahrzeug orientieren. Die Google-Software, so Dr. Urmson, könne das Verhalten der Verkehrsteilnehmen prognostizieren, das impliziert auch Radfahrend und zu Fußgehende. Zur Berechnung, so führte er aus, brauche es die Kapazität von fünf Vierkern-Prozessoren. Was bisher nur in Prototypen verbaut ist, soll in wenigen Jahren serienreif sein – dabei bleibt Google also.

Quelle

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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