Miller warnt Branche

Unfallwagen
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Der Fachmann für Autonomes Fahren, Robbie Miller, warnt die Branche vor zu vielen Tests auf der öffentlichen Straße.

Der ehemalige Angestellte von Uber, Robbie Miller, warnte schon ein Mal vor den Tests und kurz darauf ereignete sich der fatale Uber-Unfall.

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Kurz vor dem Unfall, bei dem eine Frau von einem Uber-Testwagen tödlich erfasst wurde, warnte der damalige Angestellte im Bereich des Autonomen Fahrens bei Uber vor den Testpraktiken. Er formulierte damals eine Email, die vor den Sicherheitsrisiken warnte. Seiner Ansicht nach sollten immer zwei Personen im Testauto sitzen und diese sollten besser ausgebildet werden. Er kündigte bei Uber noch bevor es zu dem tragischen Unfall kam.

Es gab schon etliche Eingriffe der Fahrenden bei automatisierten Fahrzeugen und einige führten zu einem Unfall. So waren immer die Menschen am Unfall des automatisierten Wagens schuldig. Tatsächlich war dies auch bei dem fatalen Uber-Unfall der Fall. Denn die Fahrerin, die auf den Verkehr achten sollte, schaute auf ihrem Handy eine Castingshow.

Miller warnte nun die gesamte Branche vor den Sicherheitsrisiken beim Testen auf dem öffentlichen Straßenterrain. Es würden zu viele Kilometer zusammen kommen und derart könnten sich Unfälle ereignen. Dies gehe bei diesen Fahrzeugen schneller und könnte vor allem den Fußverkehr betreffen. Er fordert daher ein Umdenken in Bezug auf die Sicherheitsstandards und die Testkultur beim Autonomen Fahren.

Robbie Miller verließ Uber und ist nun Chief Safety Officer (CTO) bei Pronto.ai. Das Unternehmen wurde von Anthony Levandowski gegründet, der wiederum zuvor bei Google gearbeitet hatte und dort mit den Geheimnissen über deren Lidarsystem zu Otto übergewechselt ist. Danach ging er mit dem Unternehmen Otto zu Uber. Die Google-Firma Waymo verklage den Fahrdienstleister Uber wegen der Nutzung deren Lidarsystem, welcher eine Strafe zahlen musste.

Die Warnung von Miller kommt zu einem Zeitpunkt, da man in den USA einen neuen Anlauf für ein bundesweites Gesetz für das Autonome Fahren nimmt. Das soll den Flickenteppich der einzelnen Gesetze der US-Bundesstaaten etwas eindämmen. Inzwischen gibt es über 30 Staaten, in denen das Testen der Fahrzeuge erlaubt ist, und diese konkurrieren um die Branchenunternehmen. Noch gibt es keine beschlussfähige Mehrheit für den Vorstoß, aber das kann sich bis zur Abstimmung in einem Monat noch ändern. Vor allem die Verbraucherschutzorganisationen drängen auf mehr Sicherheitsregeln bei der bundeseinheitlichen Genehmigung.

Nach Millers Ansicht setzen die Firmen die gefahrenen Kilometer im Autonomen Modus mit Sicherheit gleich. Sie konzentrieren sich ausschließlich auf die Testkilometermenge. Doch diese Gleichsetzung stimme nicht und es erhöhe das Risiko für einen Unfall. Auch Führungskräfte von Aurora oder Volvo äußerten sich schon in ähnlicher Weise. Aus Millers Analyse der Unfallberichte aus Kalifornien ergeben sich mehr Unfälle durch automatisierte Fahrzeuge, als durch menschliche Steuernde.

Daher sollten die Tests zurückgefahren und die gesamte Testkultur hinterfragt werden. Da müssten sich die Führungsetagen der Unternehmen weniger ihren Zielen, als mehr der Belegschaft widmen, die kritische Einwände formulieren. Außerdem sollte man die Sicherheitsbestimmungen einhalten, die Miller noch während seiner Zeit bei Uber formuliert hatte.

Jüngst verließen offenbar einige Angestellte das Tesla-Autopilot Projekt, weil sie mit den von Musk gesetzten Fristen nicht d’accord waren. Auch in anderen Firmen gibt es Kritik an der Vorgehensweise beim Autonomen Fahren. Doch auch hier gibt es auf der Führungsebene nur wenig Reflexionsraum.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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