Uber wurde vor dem tödlichen Unfall gewarnt

Volvo Uber Fahrzeuge in San Francisco
Volvo Uber Fahrzeuge in San Francisco

Offenbar wurde Uber vor dem tödlichen Unfall in Tempe im US-Bundesstaat Arizona vor Problemen gewarnt.

Im März dieses Jahres wurde eine Frau von einem Uber-Testwagen überfahren. Die Ermittlungen dazu stehen noch aus, aber ein Uber Manager will die Führungsetage vor Probleme gewarnt haben.

Volvo Uber Fahrzeuge in San Francisco

Volvo Uber Fahrzeuge in San Francisco

Der tödliche Unfall ereignete sich im Frühjahr in der Stadt Tempe im US-Bundesstaat Arizona, wo nun auch der weltweit erste Robotertaxi-Dienst, Waymo One, gestartet ist. Bisher ist bekannt, dass der Notbremsassistent deaktiviert war und die Fahrerin an Bord auf dem Smartphone eine TV-Show verfolgte. Die US-Behörden untersuchen den Vorfall noch, daher liegt der Abschlussbericht noch nicht vor.

Nun wurde bekannt, dass ein Manager von Uber die Führungsetage vor Sicherheitsrisiken gewarnt hat. Diese Warnung soll schon etwa eine Woche vor dem Unfall als Email ergangen sein. Dabei erklärte dieser Manager mit Namen Robbie Miller, dass die Sicherheit die Basis für das Autonome Fahren sein sollte. Es könnte regelmäßig zu Unfällen kommen, die einen Schaden nach sich ziehen könnten.

Die Email schrieb Miller kurz vor dem Verlassen des Unternehmens. Seiner Analyse nach, sollten immer zwei Personen im Auto sitzen, da es immer wieder zur Fehlbedienungen kam. Einerseits seien die Testfahrenden nicht richtig ausgebildet und andererseits nach wiederholten Fehlern nicht entlassen worden. Im Februar vor dem Unfall kam es fast jeden zweiten Tag zu solchen Fehlbedienungen, die Schäden verursacht hätten. Auch davor gab es schon brenzlige Situationen, wie als ein Testwagen von der Straße abkam und einige Meter auf dem Bürgersteig fuhr.

Neben der Forderung von Miller, die Testfahrenden besser auszubilden, fügte er sogar noch eine Liste an Vorschlägen an, wie man die Wahrscheinlichkeit von Unfällen verringern könnte.

Nach dem Unfall hatte Uber seine Tests in San Francisco, Pittsburgh und den Vororten von Phoenix eingestellt und will sie nun wieder aufnehmen. Bei den neuerlichen Tests sollen immer zwei Personen an Bord sein, wie es von Miller empfohlen wurde. Weiter empfahl Miller die Reduzierung der Fahrzeugflotte um 85 Prozent und einen Abbruch der Tests, wenn potenzielle Sicherheitsrisiken bestünden.

Die Autos sammeln genug Daten, so Miller weiter, um die Probleme zu erkennen und zu lösen. Dafür brauche es keine so große Fahrzeugflotte. Eine geringe Fahrzeugstärke würde aber die Wahrscheinlichkeit für einen Unfall erheblich reduzieren.

Die Email von Miller wurde nicht beantwortet, aber die Vorschläge sollten nach dem Willen des Vorgesetzten von Miller im Team besprochen werden. Das geschah offenbar aber erst nach dem tödlichen Unfall.

Quelle (englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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