Lyft zum Thema Autonomes Fahren

Aptiv Lyft Flotte
Aptiv Lyft Flotte. Quelle: Aptiv

Der Fahrdienst Lyft zieht keine positive Bilanz in Sachen Autonomes Fahren.

Lyft ist einer der Fahrdienste, die in nächster Zeit Konkurrenz bekommen. So will den General Motors und die Kooperation von Bosch und Daimler ab nächstem Jahr einen Autonomen Testlauf in San Francisco unternehmen, wo Lyft ebenfalls unterwegs ist – aber nur zu Testzwecken autonom.

Aptiv Lyft Flotte

Aptiv Lyft Flotte. Quelle: Aptiv

Die Fahrzeuge von Lyft werden derzeit noch von Aptiv (ehemals Delphi) automatisiert, aber auch Waymo hat Ambitionen mit Lyft, wie John Krafcik vor kurzem darstellte. Autonom fährt Lyft aber nur in Las Vegas, was man anlässlich der CES startete.

Derweil hat sich der Manager Nadeem Sheikh von Lyft negativ zur Entwicklung des Autonomen Fahrens geäußert. Auf einem Symposium zum Thema Automated Vehicles erklärte er, dass man noch mindestens zehn Jahre lang mit Menschen fahren würde – und man suche dringend Chauffeure.

Vor allem habe man mit Radfahrenden ein Problem, diese seien “sehr aggressiv” in San Francisco, so der Manager. Daher meide man Radwege. Jedoch transportiert man in Kalifornien, konkret in San Francisco, keine Personen. Das ist zwar bald möglich, darf aber nur kostenlos angeboten werden.

Dabei würden Autonome Fahrzeuge mehr kosten und daher sollen sie ständig in Bewegung sein. Aber die Menschen seien nicht bereit mehr zu bezahlen, sagte Sheikh. Die Anschaffungskosten würden in keinem Verhältnis zu den Einnahmen stehen. Die menschlichen Fahrenden bekommen nur Geld, wenn sie Passagiere transportieren. Jedoch muss man m.E. bei Autonomen Fahrzeugen kein Personal bezahlen und das günstigste bleibt immer noch selbst zu fahren. Aber die Fahrenden machen mehr als nur zu fahren, so Sheikh: Sie parken die Autos und reinigen sie und erhöhen das Sicherheitsgefühl. Neuerdings gäbe es in Fahrstühlen wieder Personal, da man die Lifts in letzter Zeit offenbar verstärkt als Toilette nutzt.

Mit den Autonomen Fahrzeugen kann man auch nicht auf die Autobahn, beklagt Sheikh, was aber an den Regularien liegt und weniger an der Machbarkeit. So fahre man mit Autonomen Fahrzeugen derzeit nur auf Straßen, wo die Höchstgeschwindigkeit bei 35 Meilen pro Stunde liegt, was rund 55 Stundenkilometern entspricht. Und auch das ist gesetzlich so vorgeschrieen in Kalifornien. Außerdem sind mit den Autonomen Fahrzeugen nur Straßen befahrbar, deren Fahrbahnmarkierungen gut erkennbar sind. Andere Firmen sind aber in diesem Punkt schon weiter als Lyft.

Auch Kreuzungen will man meiden, so der Manager bei der Konferenz, denn diese seien schwierig zu meistern. Dabei könnte aber schon bald die C-V2X Kommunikation helfen, was er nicht aufnahm.

Als Weiterentwicklung des Fahrdienstes will Lyft bald ein Abo einführen. Der monatliche Beitrag soll Fahrten u.a. mit den Lyft Fahrzeugen, Mietfahrräder und auch den öffentlichen Nahverkehr implizieren. Für Lyft ist derart das nächste Ziel, die Zahl der Passagiere pro Fahrt zu erhöhen. Gruppenfahrten liegen derzeit bei 30 Prozent und das soll um 20 Prozent erhöht werden.

Außerdem plant man Zentren zu erreichten, wo die Fahrzeuge schnell wieder fahrtüchtig gemacht werden sollen. Sie Zentren sollen zentral liegen und damit schnell angefahren werden können.

Quelle

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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