Kommunikationsstandard fraglich: DSRC vs Mobilfunk

Cadillac DSRC Vernetzung in Serie
Cadillac DSRC Vernetzung in Serie. Quelle: GM.

Die Vernetzung der Fahrzeuge und die Frage nach dem Standard zur Fahrzeugkommunikation.

In Europa hat man sich noch nicht bezüglich eines Standards geeinigt. In den USA hat Trump die DSRC Kommunikation als Standard aufgehoben und die fraglichen Firmen scheiden sich in der Frage: Mobilfunk wie C-V2X oder DSRC (Dedicated Short Range Communication).

Cadillac DSRC Vernetzung in Serie

Cadillac DSRC Vernetzung in Serie. Quelle: GM.

Die Vernetzung via Mobilfunk, künftig vermutlich als 5G, ermöglicht eine Kommunikation über große Distanzen, aber dafür muss die Verkehrsinfrastruktur ausgebaut werden. Der DSRC Standard ist nur für kurze Distanzen und arbeitet mit den Autos als Stationen. Über diese Wege werden Fahrinformationen und Verkehrsbehinderungen übermittelt oder Karten in Echtzeit aktualisiert. Auch eine Steuerung von automatisierten Fahrzeugen könnte über die Vernetzung gelingen.

Außerdem könnten Fahrzeuge vor Gefahren gewarnt werden. Derart könnte die Verkehrssicherheit erhöht und die Verkehrstoten reduziert werden. Allein in den USA würden wegen der Vernetzung die 8,1 Millionen Unfälle und 44.000 Verkehrstoten verhindert werden können. Das ergab eine Forschung der UMTRI bezüglich des DSRC Ansatzes, weswegen es Obama für Nutzfahrzeuge zur Pflicht gemacht hatte und was Trump zurückzog.

Der Hersteller Ford will künftig auf C-V2X setzen und plant die Vernetzung ab 2022 in allen Modellen. Volkswagen und Toyota wollen aber DSRC einsetzen, wobei Audi ebenfalls auf C-V2X setzt. Innerhalb der USA wollen einige Staaten sich jetzt ebenfalls festlegen. Derart hat Nevada Qualcomm mit dem Aufbau der Verkehrsinfrastruktur via C-V2X beauftragt.

Tests zu C-V2X sind beispielsweise in China, Japan oder Deutschland durchgeführt worden. Das Konzept impliziert übrigens alle Verkehrsteilnehmenden. Das symbolisiert das X in Vehicle (V) an (2) Alle (X). Derart sind auch der Fuß- und Radverkehr gemeint. Da diese in der Regel über Smartphones verfügen, kann deren Signal ebenfalls aufgefangen und verarbeitet werden. DSCR hingegen ist über eine Dekade hinweg getestet worden und kann sofort eingesetzt werden.

Einen Lösungsansatz haben beispielsweise Bosch, Continental oder Valeo herausgebracht. Dabei handelt es sich um eine Vernetzungsplattform, die beide Standards impliziert. Derart könnten die Autos sowohl DSRC als auch C-V2X Kommunikationssignale erhalten und versenden. Doch einige Fachleute fürchten, dass das die Sicherheit sogar unterminiere. Denn es gehe hierbei um Sicherheit und die Verwendung beider Vorgaben wäre so, als würde eine Person englisch und die andere französisch Vorsicht rufen.

Jedoch erschließt sich mir dieses Argument nicht so richtig. Daher dürften wohl der Kostenfaktor und die Frage der kommunikativen Hegemonie eine Rolle spielen. Derart erhofft sich jede Seite eine Regulierung zu Gunst des eigenen Standards. Außerdem hofft man damit eine kritische Masse an Fahrzeugen auf die Straße zu bekommen.

Quelle (englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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