Waymo verkauft seinen Lidar

Die Google-Schwester Waymo wirft seinen Lidar Bear Honeycomb auf den Markt.

Der Lidarsensor ist einer der wichtigsten Sensoren beim Autonomen Fahren. Er ermöglicht eine 3D-Ansicht der Umwelt oder auch die Positionierung des Wagens in derselben. Frühere Lidarsysteme waren mit einer fünfstelligen Zahl recht teuer, doch das hat sich geändert. Neuere Lidarsensoren, sogenannte Solid-State-Lidars, sind robuster und vor allem kostengünstiger, da sie über keine beweglichen Teile verfügen.

Laser Bear Honeycomb von Waymo

Laser Bear Honeycomb von Waymo. Quelle: Medium.com

Es gibt einige Anbieter dafür, darunter auch Startups wie Luminar, das mit Audi, Volvo oder Toyota zusammenarbeitet. Sie decken eine hohe Reichweite ab. Der Platzhirsch auf dem Gebiet ist sicherlich Velodyne. Nun kommt aber ein weiterer Konkurrent auf den Markt: Waymo.

Die Google-Schwester Waymo bietet eigentlich Robotertaxi-Dienste an, wofür man diesen Lidarsensor entwickelt hat. Dieser war auch mal Teil eines Gerichtsprozesses gegen Uber. Damals endete der Prozess zugunsten von Waymo. Anthony Levandowski, der inzwischen eine neue Firma gegründet hat, stahl die Daten für den Lidar von Waymo und lief damit zu Uber über.

Dieser Lidar, Bear Honeycomb, soll nun auf den Markt kommen. Er wird bei den Waymo-Fahrzeugen eingesetzt, wo er auf dem Dach sitzt. Der Lidar hat ein vertikales Sichtfeld (FOV) von 95 Grad und ein horizontales Sichtfeld von 360 Grad. Man kann mehrere Lidarsensoren übereinanderstapeln. Er kann bis zu vier verschiedene Objekte pro Lichtimpuls erkennen, was einen detaillierten Blick in die Umgebung erlaubt. Der minimale Abstand ist im Nullbereich, sprich er kann alles in unmittelbarer Nähe des Sensors erkennen.

Das Angebot richtet sich vor allem an Unternehmen, die Roboter, Autonomes Fahren im landwirtschaftlichen Sektor oder dererlei mehr produzieren. Damit will Waymo vor allem Velodyne ein Stück vom Markt entreißen. Der Lidar wird aber nicht an Konkurrenten verkauft, die ebenfalls am Autonomen Fahren auf der Straße arbeiten.

Bisher ist nicht klar, ob es auch die Software dazu gibt und wie viel man für den Lidar verlangen will. Aber es scheint klar, dass Waymo nun auch andere Geschäftsmodelle, als das mit den Robotertaxis, in Angriff nimmt. Damit will man vielleicht die lange Durststrecke fehlender Einnahmen überbrücken, bis das Autonome Fahren richtig Geld abwirft.

Quellen: Medium und Wired (jeweils englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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