Datenschutz und Vernetzte Autos in Kalifornien
In Kalifornien liegen Datenschutz und Fahrzeugvernetzung im Clinch.
Der US-Bundesstaat Kalifornien hat ein Datenschutzgesetz beschlossen, das der DSGVO der EU sehr ähnlich ist. Es schützt die Verbrauchenden vor der übertriebenen Datensammelwut der Unternehmen. Doch Geschäftsmodelle auf dieser Basis sind nun in Gefahr und dazu zählen auch Geschäfte, die auf Fahrzeugdaten aufbauen.
Die Daten, die im Auto anfallen, können vermarktet werden, denn sie verraten viel über die Menschen. Von der Arbeitsstrecke über Kirch- und Arztbesuche bis zur persönlichen Musikauswahl und dem Fahrstil. Diese Daten landen in der Regel bei den Herstellern oder sogar den Firmen, die die Betriebssysteme in den Autos bereitstellen. Für Werbezwecke werden diese Daten an Dritte verkauft.
Doch das seit Januar geltende Gesetz zum Datenschutz in Kalifornien beschränkt die Sammeltätigkeit. Die gesammelten Daten müssen unter Angabe des Grundes und mit wem sie geteilt werden den Verbrauchenden bekannt gemacht werden. Ist ein Datenverkauf anstehend, müssen die Verbrauchenden in Kenntnis gesetzt werden und dies können diese ablehnen.
Es geht dabei primär um die personenbezogenen Daten und nicht um die Fahrzeuginformationen, wobei es zuweilen auch Grauzonen gibt. Auch der Verkauf von gebrauchten Fahrzeuge kann zu einem Datenschutzverstoß führen. So kam es nach Angaben von Autonews vor, dass man beim Navigationssystem auf “Zuhause” drückte und man die Adresse des Vorbesitzers wusste. Dabei stellt sich die Frage, wer die Pflicht zur Lösung der Daten hat.
Die Hersteller verweisen auf die Funktionsweise, die ohne die Daten nicht funktionieren würde. Teils ist der Datenaustausch eine Voraussetzung für den Kauf eines Fahrzeugs. Das Datenschutzgesetz widerspricht diesem Geschäftsmodell.
Mit steigender Anzahl von Systemen steigt auch der Datenhunger. Mit Blick auf Level-3-Fahrzeuge und der Überwachung der Menschen, ob sie in der Lage sind, die Steuerung zu übernehmen, entsteht auch hier eine Unstimmigkeit. Die Industrie verweist auf die Lebensgefahr im Auto und dass die Daten dafür freigegeben werden müssten.
Auch in Deutschland sitzen die Hersteller auf dem Datenschatz, den sie gesammelt haben und nicht mit anderen Branchen teilen möchten. Dies kritisiert beispielsweise der ADAC oder auch die Versicherungen oder Prüfdienste.