Toyota Forschung: Verhalten bei Unfällen

Toyota Forschung: Verhalten bei Unfällen
Ford in der M-City

Der Hersteller Toyota hat in den USA beinahe Unfälle in automatisierten Fahrzeugen untersucht: Das Ergebnis ist, es braucht mehr Forschung.

Das Ziel des Autonomen Fahrens ist die Vermeidung von Unfällen, doch es wird – auch ob des Mixverkehrs mit manuell gesteuerten Wagen – welche geben. Wie reagieren Menschen, wenn sie einem automatisierten Fahrzeug in einen Unfall verwickelt werden?

Ford autonomer fusion mcity

Ford in der M-City

Diese Frage wollte die Forschung des japanischen Hersteller Toyota beantworten. In den USA haben Forschende von Toyota zusammen mit der Universität von Michigan Tests dazu durchgeführt. In der M City, einer simulierten Stadt für Autonomes Fahren, wurden Probanden in Beinahe Unfälle verwickelt. Man wollte wissen, wie sich der Mensch in solchen Situationen verhält.

Wenn das Auto von selbst fährt, braucht es neue Sicherheitskonzepte für den Fall eines Aufpralls. Wie müssen die Menschen also im Autonomen Auto geschützt werden? Dies ist umso relevanter, als dass die Menschen eine Bedrohung in solchen Fahrzeugen nicht vorhersehen können. Wenn man sich mit anderen Dingen beschäftigt oder wenn es das Design des Fahrzeugs nicht erlaubt den Verkehr einzusehen, sieht man die Gefahr nicht kommen.

Über ein Jahr lang hat man solche Situationen aufgezeichnet und analysiert. Nun kam heraus, dass die Verhaltensweise zu sehr variieren. Die Studie untersuchte 87 Freiwillige, die sich bis zum letzten Jahr auf der M City in Michigan den Tests zur Verfügung gestellt haben.

Dabei waren Personen von 18 bis 65 Jahre, die – ohne es zu ahnen – einem Beinahe Unfall ausgesetzt waren. Während sie auf dem Beifahrsitz Platz nahmen wurden kritische Fahrmanöver eingeleitet. So wurde eine plötzlicher Spurwechsel oder eine Vollbremsung durchgeführt.

Im Ergebnis konnte man kein Muster feststellen, wie sich die Menschen in solchen Situationen verhalten. Einige Probanden klammerten sich fest, andere ließen sich im Sicherheitsgurt fallen, manche schwankten und andere nicht. Damit hatte man nicht gerechnet und kommt nun zu der Überzeugung, dass es mehr Forschung in diesem Bereich brauche.

Weitere Untersuchungen sollen dann zeigen, welche Änderungen der Gurteinstellungen, der Airbags oder der Sitzkonstruktionen von Nöten sind, um die Sicherheit der Fahrgäste zu erhöhen. Eine der fortführenden Untersuchungen soll noch dieses Jahr durchgeführt werden.

Des Weiteren will man sich der Reiseübelkeit widmen, denn viele Menschen wollen sich in den selbstfahrenden Autos mit elektronischen Geräten beschäftigen. Die UMTRI, eine Abteilung der Universität von Michigan, hat das Thema Reiseübelkeit erstmals aufgeworfen. Inzwischen gibt es einige Ansätze, um dem entgegenzuwirken – wie Düfte oder Gegenvibration.

Die Ergebnisse der Studie zum Verhalten von Menschen in automatisierten Fahrzeugen in kritischen Fahrmanövern wird im Oktober auf der Konferenz der Association for Advancement of Automotive Medicine veröffentlicht.

Quelle (englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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