Berlkönig vor dem Aus

Der Ride-Pooling-Dienst Berlkönig in Berlin steht vor dem Aus.
Der Berlkönig steht für einen Mix aus Erlkönig und Berlin. Erlkönige meint nicht die legendäre Ballade von Goethe, sondern man nennt so Fahrzeuge, die gesichtet wurden, aber eigentlich nicht für die Augen der Öffentlichkeit gedacht sind.

Strasseninfrastruktur Berlin
Die Fahrzeuge von Berlkönig sah man aber recht häufig auf den Straßen von Berlin, was jedoch bald ein Bild der Vergangenheit sein könnte. Berlkönig ist ein Ride-Service, bei dem man innerhalb des S-Bahn-Rings der Hauptstadt mit anderen fahren kann, die in dieselbe Richtung wollen.
Die Kritik an dem Konzept, das man per App buchen kann, war, dass es die Fahrgäste vom ÖPNV wegnimmt. Denn die Fahrzeuge verkehrten vor allem nachts und reduzierten die Fahrgastzahlen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die den Service aber selbst betrieben.
Noch wird über das Konzept diskutiert, aber nach Medienberichten, könnte das Angebot ab Ende April eingemottet werden. Denn die Finanzierung ist nicht mehr gesichert. Das Projekt wird von dem Unternehmen ViaVan betrieben. ViaVan will die Kosten nicht mehr tragen und so soll nun das Land Berlin die Kosten übernehmen. Obwohl die Stadt über einen guten Nachtservice im öffentlichen Nahverkehr verfügt, soll sie elf Millionen Euro aus Steuergeldern dafür auf den Tisch legen.
Die Genehmigung des Konzepts erfolgte unter der Bedingung, dass es den Privatautoverkehr reduzieren würde und einen Klimabeitrag erbringen würde. Nach BVG-Angaben erreichte man jedoch nur etwa ein Prozent des privaten Autoverkehrs reduziert. Diese Zahl würde sich zwar auf 17 Prozent erhöhen, wenn man das ganze Stadtgebiet abdecken würde, doch das würde mit 43 Millionen Euro ein riesiges Budget bedeuten.
Mit diesem Geld könnte man den ÖPNV besser weiter ausbauen, da wäre das Geld wohl sinnvoller investiert, wie ich finde.