Teslas Autopilot – Druck durch US-Behörden wächst
In den USA steht Tesla immer stärker wegen seines Autopiloten in der Kritik. Ein System, das bereits einige Menschenleben gefordert hat.
Das Assistenzsystem des US-amerikanischen E-Auto-Pioniers Tesla erreicht Stufe 2 und muss damit vom Menschen permanent überwacht werden. Ab Level 3 darf man seine Hände vom Lenkrad nehmen und sich temporär anderen Dingen widmen. Doch soweit ist Tesla noch nicht.
Hinzu kommt ein mutmaßlich absichtlich verwirrend gewählter Name des Systems. Zunächst hieß es Autopilot, was stark kritisiert wurde. In Deutschland verlor Tesla vor Gericht gegen die Wettbewerbszentrale wegen des Begriffs Autopilot.
Dann wurde der Autopilot zweigeteilt, wobei ein System des Autopiloten als FSD bezeichnet wurde, was die Abkürzung für Full Selfdriving ist. Diese Bezeichnung ist ebenfalls zu hochgegriffen, da auch hier Level 2 nicht überschritten wird. Als Protest dagegen hat sich sogar die Lobbygruppe der autonomen Fahrzeugindustrie von dem Begriff Self driving distanziert.
Das System wurde aber oftmals, mutmaßlich auch wegen der Begrifflichkeiten, nicht ständig überwacht. Einige Leute schliefen sogar im Auto ein und es gab eine Reihe von tödlichen Unfällen. Die US-Behörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) untersucht inzwischen einige Unfälle. Konkret stehen 39 der 48 der Special Crash Investigations im Zusammenhang mit Tesla. Dabei starben 19 Personen.
Derweil wird die kalifornische DMV, die Zulassungsbehörde, die auch die Testberichte bezüglich des autonomen Fahrens sammelt und veröffentlicht, ebenfalls gegen Tesla aktiv. Die DMV wirft Tesla falsche Behauptungen über das Assistenzsystem vor. Es geht um falsche Werbeaussagen, was sich in den Begrifflichkeiten spiegelt. Diese, so die DMV, würde klingen, als könnte das Auto die Fahraufgaben ohne den Menschen erledigen. Außerdem hätte das Unternehmen eine irreführende Sprache genutzt, um die Systemfähigkeiten zu übertreiben.
Auch auf der Homepage des Unternehmens wurde haltlose Versprechen getätigt, so das DMV. Allerdings wird dort auch gesagt, dass eine aktive Überwachung des Systems nötig ist. Doch das würde die irreführenden Versprechen nicht aufheben.
Die DMV fordert daher, Teslas Verkaufslizenz zu entziehen. Derart können Kunden und Kundinnen von Tesla eine Rückerstattung einfordern. Es wird jedoch spekuliert, dass es auf eine bessere Verkaufsberatung hinauslaufen wird. Dabei müssten die Grenzen des Systems besser dargestellt werden.
Der US-Politiker Ralph Nader fordert derweil mit Blick auf die vielen Todesfälle das Verbot des FSD Systems bei Tesla. Die NHTSA müsste die Fahrzeuge zurückrufen.