Erfahrung macht den Unterschied

Simulation Notbremsassistent

Teilautonomie wird beliebter, doch die Vollautonomie scheint noch fremd. Dabei baut das eine auf dem anderen auf.

Das Autonome Fahren ist das Zusammenspiel von Sensoren, Assistenzsystemen und der Rechenkapazität. Derzeit befinden wir uns in der Zeit der Teilautonomie (Level 3). Das vertrauen darin ist noch hoch, aber der Vollautonomie (die noch nicht erfunden ist) wird nicht vertraut. Dennoch haben einige Studien dargelegt, wie die JD Power oder der IHS Studie, dass der Wunsch nach Teilautonomie wächst. Doch der Mix aus Teilautonomie und manuellem Fahren könnte Schwierigkeiten mit sich bringen. Das ist aber ein anderes Thema.

Simulation Notbremsassistent

Zur Teilautonomie zählen Systeme, die die Fahrenden unterstützen. Also Assistenzsysteme, die es den Fahrenden aber nicht erlauben sich anderen Dingen zuzuwenden. Sie müssen, so sieht es die Regelung meist vor, die Hände am Lenkrad und die Augen nach vorne gerichtet haben.

Die Unterstützung erfolgt dann beispielsweise bei Unaufmerksamkeiten oder bei Fehlern. Eines der wichtigsten Systeme in diesem Bereich ist die Autonome Notbremse. Sie wird von Verkehrsverbünden als Pflicht gefordert und in den USA gibt es ein Selbstversprechen der Industrie, das in Serie einzubauen.

Das Konzept ist recht einfach: Wenn die Sensoren im Auto ein Hindernis auf der Fahrbahn melden, der Mensch aber nicht bremst, bremst das System nach Warnung selbst. Ein solches System kann aber deaktiviert werden und das geschieht auch oft. Weitere System der Teilautonomie sind der Spurhalteassistent oder eine Parkautomatisierung. Auch ein aktiver ACC gehört dazu, das bedeutet, dass das Fahrzeug leicht abbremst, wenn der Abstand zum Vorderwagen zu kurz wird. Gerade Lkw Fahrende übersteuern das allzu oft, denn sie wollen nicht von einscherenden Autos ausgebremst werden.

Doch das führte auch schon zu Unfällen und auch der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt hätte mit einem nichtdeaktivierbaren und nicht übersteuerbaren System vermindert werden können. Beim Unfall mit dem Uber-Fahrzeug in den USA war das System ebenfalls deaktiviert. Dafür sollte die Fahrerin aufpassen, sie aber schaute auf dem Smartphone “The Voice“. Dennoch bestehen die deutschen Verkehrsminister von der CSU auf einer Übersteuerung der Systeme. Übrigens ergab eine Ford Studie, dass die Staus drastisch reduziert werden könnten, wenn mehr Fahrzeuge über ein aktives ACC verfügten.

Aber die meisten Menschen, bis auf die Lkw Fahrenden, die unter Zeitdruck stehen, befürworten den Einbau eines solchen Systems, wie dem Autonomen Notbremssystem. Es ist auch bereits in einigen Autos eingebaut und die Menschen, die ihre Erfahrungen mit dem System gemacht haben, finden es gut.

Der Erfahrungshintergrund verläuft meist gleich: Zuerst ist man skeptisch, dann merkt man, dass es gut funktioniert und traut dem System zu viel zu. Schließlich pegelt sich der Wert ein und man hat eine gute Vorstellung davon, was das System kann.

Je mehr Erfahrungen man damit macht, ändert sich das Bild von der Technik und das könnte auch die Lösung für die Skepsis mit dem Autonomen Fahren (Level 5) sein.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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