Waymo-Fahrzeuge bleiben im Nebel stecken
The Fog – ist ein Horrorfilm und ein Wetterphänomen. Für Waymo ist es ein Horror-Wetterphänomen, denn die Fahrzeuge mussten sich dem Nebel geschlagen geben.
Das Fahren bei dichtem Nebel stellt für Menschen schon eine große Herausforderung dar, aber es scheint, dass selbstfahrende Autos damit auch Schwierigkeiten haben.
Fünf autonome Fahrzeuge von Waymo haben sich laut US-Medien am Dienstagmorgen in dichtem Nebel an einer Straße in San Francisco vorsichtshalber am Straßenrand abgeparkt. Ein weiteres Fahrzeug des Unternehmens soll mitten auf der Straße angehalten haben. Andere Fahrzeuge konnten nicht passieren, während verwirrte Fahrende versuchten, um den Stau herumzukommen. Die Verkehrsprobleme hielten an, bis der Nebel sich auflöste und die autonomen Autos ihre Fahrt fortsetzen konnten.
Waymo, eine Tochtergesellschaft von Alphabet, bestätigte den Vorfall. Die Fahrzeuge, so das Unternehmen, hätten nur kurz gehalten. Ein Software-Update soll künftig für Abhilfe sorgen.
Eigentlich warb Waymo mal damit, dass der Nebel – der typisch für San Francisco ist – für die Autos zwar eine Herausforderung darstellt, die aber gelöst werden kann. Dafür bediene man sich des Radars der fünften Generation, der den Nebel durchschauen könne. Außerdem sorge ein Reinigungssystem für die Sauberkeit der Sensoren. Doch nun scheinen die Systeme dem Nebel doch nicht gewachsen zu sein.
Der Vorfall ist der jüngste in einer wachsenden Liste von Zwischenfällen mit autonomen Autos von Waymo und General Motors-Startup Cruise in San Francisco. Beide Unternehmen konkurrieren darum, als erstes vollständig autonomes Taxi-Service anbieten zu können, und obwohl sie derzeit bezahlte Passagiere befördern, arbeiten die Fahrzeuge immer noch unter strengen Regeln, während Ingenieure weiterhin die Hardware und Software optimieren.
Erst kürzlich war ein selbstfahrendes Fahrzeug von Cruise in einen Unfall mit geringer Geschwindigkeit verwickelt, als es von der Bewegung eines Gelenkbusses verwirrt wurde. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt, aber Cruise ordnete einen freiwilligen Rückruf für seine Flotte von 300 Fahrzeugen an. In einem weiteren Vorfall haben Kameras und Sensoren mehrerer Cruise-Fahrzeuge offenbar Kabel, die in einem Sturm heruntergekommen waren, nicht erkannt und wurden in ihnen verwickelt. Cruise Autos durchfuhren abgesperrte Gebiete und ein Cruise-Auto flüchtete vor einer Polizeikontrolle.
Die Liste der Missgeschicke veranlasste San Francisco, die Regulierungsbehörden aufzufordern, die Ausweitung von Pilotversuchen mit autonomen Fahrzeugen in der Stadt zu verlangsamen, bis die Technologie weiter verbessert wurde.
Um sich vor strengeren Vorschriften zu schützen, weisen sowohl Waymo als auch Cruise darauf hin, dass ihre autonomen Fahrzeuge mehr als eine Million Meilen in komplexen städtischen Umgebungen ohne ernsthafte Verletzungen oder Todesfälle gefahren sind und dass ihre jeweiligen autonomen Systeme ständig verbessert werden.