Mobilabdeckung in den USA
Die größten Mobilfunkanbieter in den USA wollen keine genaue Karte mit der Abdeckung der Mobilfunknetze erstellen.
Hierzulande hat der Kartenanbieter HERE eine Karte generiert, in der die Abdeckung des Mobilfunks abgebildet ist. In den USA stellt das die drei großen Mobilfunkanbieter Verizon, T-Mobile und AT & T vor scheinbar unüberwindbare Hindernisse. Die bisherigen Karten seien zu ungenau.
Doch die Mobilfunkanbieter möchten dafür nicht reale Messungen ihre Netze durchführen, wie es die FCC einforderte. Die Tests sollten Messungen mit Fahrten ergänzen. Verizon will aber nur gezielte Tests durchführen und verwies dabei auf die Kosten, würde man das Netz derart alle sechs Monate prüfen.
Dabei warb der Anbieter damit quasi. In einer Werbekampagne hatte der Schauspieler Paul Marcarelli das Netzwerk als Werbegag getestet und an den entlegensten Orten die Frage stellt: “Can you hear me now?”. Paul Marcarelli ist inzwischen ein Werbepartner für das Telekommunikationsunternehmen Sprint, das jüngst von T-Mobile geschluckt wurde.
Auch das Unternehmen lehnte die Vorgehensweise mit Verweis auf die hohen Kosten ab. Diese Ressourcen könnten beispielsweise für 5G besser eingesetzt werden, so die Argumentation. AT & T schätzt den finanziellen Aufwand, ein Viertel der Abdeckung mit Fahrzeugen zu prüfen, auf rund 45 Millionen US-Dollar pro Jahr. Zehn Prozent der Abdeckung auf diese Weise zu testen, würde immer noch 18 Millionen US-Dollar pro Jahr kosten.
Die Behörden schlugen vor, verschiedene Tests der Mobilfunkabdeckung vorzunehmen. Selbst Drohnen sollten dafür zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um ein Konzept, das der US-Kongress im Gesetz mit dem Titel: “Broadband DATA Act” beschlossen hat. Damit sollen die ungenauen Karten der Anbieter verbessert werden.
Die Karten benötigt die FCC für den Bau von Telekommunikationsnetzen in ländlichen Gebieten. Dort sollen neue Funkmasten entstehen. Auch hierzulande gibt es ähnliche Diskussionen.