Deloitte: Mehr Verkehr durch Robotertaxis

Strasse Berlin

Eine aktuelle Studie aus dem Hause Deloitte sieht den Verkehr durch das Autonome Fahren wachsen, statt sinken.

Eine weitere Studie, die ein höheres Verkehrsaufkommen durch das Autonome Fahren prognostiziert, stammt von dem Beratungsunternehmen Deloitte. Die Konsequenz wäre mehr Stau.

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Im Jahr 2035, so die Vorhersage, könnte ein Drittel der gefahrenen Kilometer mit einem Autonome Fahrdienst zurückgelegt werden. Damit steige der Verkehr um 40 Prozent an. Wie schon die Studie von A.T. Kearney, sieht diese Forschungsarbeit mit dem Titel “Urbane Mobilität und autonomes Fahren im Jahr 2035”, den ÖPNV in Gefahr einen Bedeutungsverlust zu erleben.

Die Grundannahme der Studie ist, dass bis die Fahrzeuge bis dahin Level 5 erreicht haben. Ob dies wahrscheinlich ist, steht auf einem anderen Blatt. Mit Level 5 würden sich neben privaten Pkws auch Robotertaxis etablieren. Diese würden sich als klassisches Taximodell und als Carpooling-Konzept durchsetzen.

Das Modell zur Berechnung impliziert Bewegungsdaten, Bevölkerungsentwicklung und das Aufkommen von Pendelfahrten in Deutschland. Dazu stellte man einen Test online, bei dem 2.000 Personen ihre Ansichten zur Akzeptanz der Technik und der Preise zum Besten gaben.

Die Berechnungen erlaubten die These, dass es mehr Fahrzeuge geben wird. Damit wird sich auch die Zahl der Staus erhöhen. Denn man geht auch davon aus, dass die Autonomen Taxiservices auch den ÖPNV belasten, da die Auslastung der Robotertaxis höher sein wird, was sie gegenüber dem Privatauto günstiger macht. Vor allem beim Car-Pooling würde der Preis die Hälfte des öffentlichen Nahverkehr-Tickets ausmachen. Die Kosten lägen bei 34 Cent pro Kilometer bei Robotertaxis und beim CarPooling mit einem automatisierten Fahrzeug bei 15 Cent pro Kilometer. Eine andere Studie geht gar von 3 Cent pro Kilometer aus.

Da sich das rechnen würde, würden bis 2035 rund 740.000 Autonome Fahrzeuge in den Städten Deutschlands verkehren. Das wäre eine Erhöhung um den Faktor 12 gegenüber den bisher eingesetzten konventionellen Taxis. Daraus ergeben sich die 30 Prozent der zurückgelegten Kilometer mit diesem Verkehrsmittel.

Das private Auto würde aber ebenfalls unter der Entwicklung leiden und auf 32 Prozent der gesamten Wege zurückgehen. Der ÖPNV würde von derzeit 20 Prozent auf 14 Prozent Nutzung sinken. Selbst Rad- und Fußverkehr würde sich um zehn Prozent auf 21 Prozent reduzieren.

Vor allem die Gruppen der Älteren und derjenigen ohne Fahrerlaubnis würden das Robotertaxi anlocken. Zumal die Bequemlichkeit eine gewisse Attraktivität ausübt, denn die Robotertaxis würden anders als der ÖPNV über die “letzte Meile” hinaus bis zur Tür fahren.

In den Städten führe dies zu einer generellen Abnahme des genutzten Parkraums um 20 Prozent. Doch der Verkehr würde um rund 40 Prozent steigen. Damit sinkt die durchschnittliche Geschwindigkeit in urbanen Gefilden um zehn Prozent, was eine Erhöhung der Reisezeit um zweieinhalb Minuten bedeuten würde.

Da die Studie von Elektrofahrzeugen ausgeht, würde sich zwar die Gefahr von Staus, aber nicht die Umweltbelastung erhöhen. Die Nachfrage nach Autonomem Fahren sei hoch, so die Studie – genau wie das Marktpotenzial. Autonome Fahrzeugflotten könnten einen Umsatz von 16,7 Milliarden Euro pro Jahr erreichen. Das würde sich vor allem für Autohersteller lohnen, deren Marge beim Verkauf weniger hergibt.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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