Aptiv: Abseits der Regeln mit Structured-AI-Ansatz
Der Zulieferer Aptiv hat seinen Structured AI Ansatz vorgestellt, der greift, wenn es um den Regelübertritt geht.
Sollen Roboterautos die Regeln gelegentlich übertreten dürfen? Wenn ja, wie soll man dies regeln? Der Ansatz dafür ist unterschiedlich, bei Aptiv heißt er “Structured AI Ansatz”.
Solche leichten Regelverstöße könnten der Fall sein, wenn man beispielsweise eine Fahrbahnmarkierung überfahren muss, um auszuweichen oder wenn man etwas schneller fährt, um den Verkehrsfluss nicht zu beeinträchtigen. Bei Aptiv soll das auch ermöglicht werden, doch dabei soll die Künstliche Intelligenz agieren wie ein erfahrener Mensch.
Es gehe darum, “richtig” zu fahren, was nicht immer der Straßenverkehrsordnung entspricht, so der leitende Angestellte von Aptiv Emilio Frazzoli. Die Verkehrsregeln sind der Maßstab, so führt er aus, doch es gibt Ausnahmen. Dies zeige sich vor allem in Städten. Personen, die während des Rotlichts die Straße überqueren, erfordern eine Nicht-Regelkonforme Entscheidung: trotz Grünphase an der Ampel bremsen.
Das “Richtig-Fahren” wird durch Structured AI geleitet. Das Konzept ist ein Geflecht aus geltendem Verkehrsrecht und den Verflechtungen, die sich daraus ergeben. Dies hat man in einen Algorithmus gegossen und mit Prioritäten gespickt, um die Sicherheit sowie die Bequemlichkeit der Fahrgäste zu erhalten. Derart können Regelverstöße vorgenommen werden, wenn sie beispielsweise der Sicherheit dienen: Bei Grün bremsen, um keine Personen zu überfahren. Dieses Konzept lässt sich an unterschiedliche nationale Begebenheiten anpassen.
Die von Aptiv erstellten Regelabweichungen, so die Idee von Frazzoli, könnte auch eine Grundlage für die Entscheidungsfindung für die Behörden sein. Dabei werden Leitlinien nicht überschritten, was man sich bei Aptiv generell für das Autonome Fahren wünsche.
Sollte es nur noch Robotertaxis geben und der Mensch entfällt komplett aus der Rechnung des Fahrens, dann könnten aber alle nach Verkehrsregeln fahren, so meine Meinung. Dabei stell sich die Frage, ob es dann noch welche braucht?