US-Studie: Angst vor autonomen Fahren noch groß

Rechentechnik im Auto
Rechentechnik im Auto

Eine neue AAA-Studie in den USA konstatiert: Die Angst vor dem autonomen Fahren ist immer noch weit verbreitet.

Alle Jahre wieder fragt die AAA (American Automobile Association) nach dem Verhältnis der Menschen in den USA zum autonomen Fahren. Selten konnte die Studie eine Verbesserung des Vertrauens konstatieren, und auch dieses Jahr ist es schlecht darum bestellt. Die Neuigkeiten von Tesla haben sicherlich auch dazu beigetragen.

Der neuen Studie zufolge fürchten 71 Prozent in autonomen Fahrzeugen zu fahren. Vor Kurzem lag der Wert noch bei 63 Prozent. Die AAA ist der Ansicht, dass die Wahrnehmung der Fahrzeuge und die Realität ihrer Funktionen stark differieren. Diese Lücke, so die Studienbetreibenden, sollte geschlossen werden. Auch die Möglichkeiten von teilweiser Automatisierung kann die Angst vor der Technik überwinden helfen.

Und wie schon so oft, stellt die Studie fest, dass die Erfahrung die Einstellung ändert. Die Assistenzsysteme, die die Bausteine des autonomen Fahrens darstellen, sind ebenfalls hilfreich. Regelmäßige Interaktionen damit erhöhen den Komfort und das Vertrauen in die Technik. Solche Personen vertrauen der Technik mit einer Wahrscheinlichkeit von 68 Prozent.

Aber jene, die mit langsamen autonomen Fahrzeugen Bekanntschaft gemacht haben, wie die People Mover an Flughäfen oder Lieferfahrzeugen, sind noch erwärmbarer für das autonome Fahren. Wenn es aber darum geht, Freunde und Familie zu transportieren, schrecken die Leute vor der Technik zurück. Eine Schlüsselrolle bei der Vertrauenssteigerung sind praktische Erfahrungen  – vor allem in risikoärmeren Umgebungen. Eine Umfrage bei der Nutzung eines Keolis-Shuttles in Las Vegas ergab, dass die Zustimmung nach der Nutzung zunahm.

Aktuell empfinden 55 Prozent der Befragten US-Amerikaner*innen, dass autonomes Fahren bis 2029 bereitsteht. Gründe, warum das nicht so bald geschehen kann, sind: mangelndes Vertrauen, Wunsch selbst zu fahren, unausgereifte Technologie und das Fehlen nötiger Straßeninfrastruktur.

Die meisten Branchenexpertisen gehen davon aus, dass autonomes Fahren noch Jahrzehnte braucht, bis es reif ist. Aber hochautomatisierte Fahrzeuge werden in den nächsten Jahren auf die Straße kommen. Je mehr Bausteine genutzt werden, desto eher entsteht Vertrauen.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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