Audi-Studie: 25. Stunde – Flow
Der Faktor Stau, Zeit und Platz im Autonomen Verkehr von Morgen: Die 25. Hour Studie.
Letztes Jahr im Juli startete die Forschung zur Zeitnutzung im Autonomen Auto, zusammen mit dem Fraunhofer Institut, das sich auch in anderen Studien damit beschäftigte. Nun forschte das Projekt 25. Stunde – Flow an der Zeitreduzierung im Verkehr.
Die Studie hat dafür einige Antworten gefunden. Dazu forschte auch das Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und die Münchner Beratungsfirma MobilityPartners mit. Zusammen hat man in Ingolstadt an der Forschungsaufgabe gesessen.
Der klassische Pendelverkehr lässt sich der Studie nach mit der Automatisierung der Fahrzeug um ein Drittel verringern. Dabei müsste der Verkehr aber auf Level 5 (Vollautonomie) sein und das Privatauto müsste dem Teilfaktor weichen. Diese Reduktion entsteht trotzdem rund zehn Prozent mehr Menschen zu transportieren sind.
Vor allem das Teilen im Autonomen Auto von Morgen macht viel aus, wobei auch die intelligente Verkehrssteuerung ihre Scherflein dazu beiträgt. Steigt die Anzahl der Menschen im Auto von derzeit 1,1 auf 1,3, gäbe es keinen Stau mehr zur Hauptverkehrszeit – zur sogenannten Rushhour. Wenn die Autos auch noch von selbst fahren könnten und vernetzt wären, würden eben mehr Leute – man geht von 12 Prozent aus – rund 33 Prozent schneller ans Ziel gelangen.
Durch die Faktoren: Teilen, Vernetzung und Automatisierung werden die Städte verkehrstechnisch entschlackt und die verwendeten Verkehrsflächen könnten neuen Bestimmungen zugeführt werden. Derart könnten die vierspurigen Straßen verkleinert werden und der Platz kann als Geh- oder Radweg genutzt werden.
Die Studie macht aber auch klar, dass das Autonome Fahren dem öffentlichen Nahverkehr Konkurrenz macht. Des Weiteren werden mehr Menschen Teil des Individualverkehrs werden – auch wenn sie eben über keine Fahrerlaubnis verfügen. Diese Entwicklung gehe einher mit der Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr.
Auch andere Fragen zum Verkehrswesen wurden eruiert. Dabei wurde der Faktor ÖPNV, Wegbewältigung zu Fuß oder mit dem Rad, sowie der steigende Lieferverkehr bei gleichzeitiger Verweigerung zum Autonomen Fahren und zur Digitalisierung der Infrastruktur unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist entweder eine drastische Reduzierung der Fahrzeiten während der Hauptverkehrszeiten oder der Dauerstau.
Gerade dies war der Sinn der Forschungsarbeit, denn man wollte möglichst alle Aspekte des Verkehrs beim Autonomen und Vernetzten Fahren untersuchen – in der gemeinsamen Wechselwirkung mit den anderen Verkehrsfaktoren. Bei einem Aspekt ist man allerdings in die Tiefe gegangen: Wie hoch müsste die kritische Masse an Autonomen Fahrzeugen sein, damit sich der Verkehr spürbar reduziert? Und die Antwort ist: 40 Prozent der Fahrzeuge müssten automatisiert fahren können.
Im Mischverkehr, so die Studie weiter, ist es von Nachteil, wenn man regelkonform fährt. Davon kann Waymo mit seiner sinkenden Beliebtheit wohl ein Lied singen. Aber wenn die Autonomen Autos 40 Prozent erreicht haben, würde sich das regelkonforme Fahren dank Computer in kürzeren Fahrzeiten äußern. Und wenn 100 Prozent erreicht sind, sinkt die Reisezeit um 25 Prozent.