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Automatisierung bei den Nutzfahrzeugen

Die Automatisierung bei den Nutzfahrzeugen hat bereits begonnen. Wie sieht die Entwicklung aus?

Vor allem die Nutzfahrzeuge werden von der Automatisierungswelle zuerst erreicht werden, darauf deuten schon heutige Entwicklungen hin. Diese äußern sich vor allem in den USA, wo es einen Mangel an Fahrenden gibt – was sich aber auch für Europa abzeichnet. So werden die Lkws als Joberleichterung, Sicherheitserhöhung und zur Effizienzverbesserung dargestellt.

MAN Lkw Konvoi

Unter diesen drei Stichpunkten werden derzeit automatisierte Lkws angeboten, die aber in der Regel nur die Teilautonomie erreichen. Das bedeutet, sie können auf der Autobahn von selbst hinter einem vorherfahrenden Lkw fahren. Sie bleiben in der Spur, sie überholen nicht und erlauben den Fahrenden eine Pause zu machen.

Dieses Konzept haben bereits die bekannten Firmen Uber, Waymo und Tesla entwickelt. Dazu laufen bereits Tests und in einigen Fällen transportieren die Lkws auch schon Güter. Das Prinzip läuft so ab, dass ein Mensch die Ladung auf dem Anhänger auf einen Parkplatz in der Nähe der Autobahn fährt. Dort übernimmt ein automatisierter Lkw, der von einer Person auf die Autobahn gefahren wird, wo die Automatisierung aktiviert wird. Der Computer fährt die bekannte Strecke der Autobahn. Die Strecke von der Autobahn runter bis zu einem weiteren Parkplatz übernimmt wieder der Mensch und auf dem zweiten Parkplatz wird der Anhänger einem konventioneller Lkw übergeben.

Das Modell wird künftig ausgeweitet, denn Roboter-Lkws brauchen keinen Urlaub, werden nicht müde oder sind betrunken oder abgelenkt. Die Steigerung der Sicherheit geht mit dem Fehlen des menschlichen Faktors einher. Uber fährt damit schon eine Weile und auch Tesla hat schon einige Lieferungen abgewickelt. Waymo will es mit seinen Lkws in Atlanta bald gleichtun.

Aber auch andere Firmen, nämlich Startups, stoßen in dieses Horn. So hat das Startup Embark das Konzept bereits umgesetzt. Einen anderen Weg nimmt das Startup Phantom oder Starsky Robotics. Hier setzt man auf Fernsteuerung. Die Fahrzeuge werden aus einer Zentrale heraus gesteuert.

Auch auf dem Betriebsgelände von Rio Tinto in Australien fahren automatisierte Lkws beispielsweise schon. Dort fahren die Lkws den Schutt der Minen zu einem Umschlagplatz, wo der dann auf automatisierte Züge umgeladen wird und von dort aus geht es weiter. Das tun inzwischen einige Minenbetreiber – auch in den USA und gleichfalls fahren automatisierte Lkws auf dem Betriebsgelände in Singapur –  im Hafen oder bei anderen Firmen.

Eine ebenfalls wichtige und erwähnenswerte Entwicklung ist das Konvoi-Prinzip. Das wird auch in Europa getestet. Dabei ist der erste Lkw meist von einem Menschen gesteuert und die anderen Fahrzeuge folgen in dichtem Abstand. Das spart Sprit, da man den Windschatten ausnutzen kann. Da die hinteren Lkws aber über eine sehr kurze Reaktionszeit verfügen müssen, sind diese automatisiert. Dazu verfügen sie nicht nur über Teilautonomes Fahren, sondern auch über eine Echtzeitverbindung der Kommunikation. Das soll 5G dann bringen.

David Fluhr: Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de