ZF: Sensorik für den Innenraum

ZF: Sensorik für den Innenraum
ZF Innenraumbeobachtung. Quelle: ZF

Der Zulieferer ZF Friedrichshafen widmet seine Sensorik nun verstärkt dem Innenraum der Autos.

ZF arbeitet an einem sogenannten “3D-Beobachtungssystem”, das aber nicht nach außen, sondern nach innen gerichtet ist. Damit sollen Personen und deren Tätigkeiten erkannt werden, was auch beim Autonomen Fahren von Bedeutung ist.

ZF Innenraumbeobachtung

ZF Innenraumbeobachtung. Quelle: ZF

Das System soll in die Lage versetzt werden, die Personen im Fahrzeug zu erkennen und zu unterscheiden. Mittels der 3D Analyse erhält man deren Größe, deren Position und die Lage im Fahrzeug. Damit kann das Auto bestimmen, ob es überwacht wird, ob das Lenkrad festgehalten wird und ob der Mensch das Verkehrsgeschehen im Auge hat.

Vor allem mit Blick auf die anstehende Teilautonomie auf Level 3, wie es beispielsweise bei Audi mit dem Audi A8, bei BMW mit dem iNext und bei Mercedes-Benz mit der neuen S-Klasse geplant ist, ist das von Bedeutung. Denn diese Modelle können nur unter bestimmten Bedingungen von selbst fahren und den Fahrenden obliegt weiterhin die Verantwortung für die Verkehrssicherheit.

Außerdem ist es für die Übergabe der Steuerung an den Menschen wichtig. Ist der Mensch denn gerade in der Lage die Fahrzeugsteuerung zu übernehmen oder nicht. ZF tüftelt schon seit rund zehn Jahren an der Innenraumüberwachung und setzt nun auf die 3D Beobachtung.

Die Nutzung von Stereokameras im Innenraum hat viele Vorteile. So kann man damit beispielsweise die Sensorik im Sitz ergänzen, womit man Informationen zur Stärke der Gurtstraffung oder bezüglich des Airbags erhält. Mit der 3D Überwachung kann man die Position besser bestimmen, wenn man beispielsweise eher liegt, als sitzt. Mithilfe der Daten lassen sich die Sicherheitseinstellungen optimieren oder die Frage klären, ob Sicherheitssysteme aktiviert werden sollten. Damit ist man im Falle eines Unfalls besser geschützt.

Auch das Gurtsystem kann optimiert werden, wobei man eine Warnung ausgibt, wenn man nicht richtig angeschnallt ist. Außerdem gibt es eine Vielzahl anderer Systeme, die entsprechend eingestellt werden könnten.

Weitere Vorteile der Innenraumüberwachung betreffen Kinder im Auto. Sollte es zu heiß werden oder diese Probleme haben, könnte man automatisch eine Verbindung mit den Eltern, respektive den Fahrzeughaltenden, herstellen und beispielsweise die Temperatur senken. Auch andere Warnhinweise, wie hupen oder Aktivierung der Warnblinkanlage, sind dabei möglich. Auch ein Notrufsignal könnte abgesetzt werden. Dies gilt auch für Erwachsene, wenn diese beispielsweise einen Herzinfarkt erleiden.

Das System, an dem ZF derzeit noch arbeitet, soll bis Ende 2021 marktreif werden, so die Pressemitteilung.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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