Wing testet Drohnenlieferungen in Helsinki

Das Unternehmen Wing, das zu Google gehört, testet Lieferungen per Drohne in Finnland.

Die Lieferung per Drohne ist nichts Neues. Tatsächlich gibt es bereits einen Regelbetrieb mit Drohnenlieferungen in Frankreich. Auch auf dem Werksgelände von ZF Friedrichshafen fliegt eine Drohne, um Einzelteile zu den Produktionshallen zu bringen.

In der finnischen Hauptstadt, Helsinki, hat die Firma Wing nun ebenfalls solche Pläne und will die Bestellungen per Drohne zur Kundschaft nach Hause bringen. Das ursprüngliche Projekt Wing aus den Google X Labors ist seit Mitte des Jahres eine eigenständige Firma, wie es sich beispielsweise auch mit Waymo verhält.

Wing hat sechs Jahre lang an der Lieferung von Paketen mittels Drohnen getüftelt. Nun will man in die Testphase übergehen. Ab kommendem Frühling sollen die autonomen Testflüge in Helsinki vorgenommen werden, davor nimmt man die Tests in Tampere vor. Dabei soll auch herausgefunden werden, wie sich die Kälte auf die Lieferung auswirkt.

Die maximale Beförderungslast beträgt anderthalb Kilogramm. Der Lieferort kann dabei ausgewählt werden: Entweder fliegt die autonome Drohne zur Bestelladresse oder zum Standort, wo man sich gerade befindet.

Derzeit erhebt man noch, welche Lieferungen per Drohne akzeptiert werden würden. Die Liste beinhaltet medizinisches Equipment, Lebensmittel, Haushaltswaren und Accessoires. Bei einem ähnlich angelegten Test in Australien lieferte Wing vor allem Lebensmittel und Medizin. Dort soll Wing mehr als 60.000 Flüge gemacht haben.

Die Drohne ist rund einen Meter breit und verfügt über insgesamt 14 Rotoren, die für den Antrieb und die Flughöhe sorgen. Es ist ein Mix aus Copter und Mini-Flugzeug und heißt Hummingbird (Kolibri). Die Drohne verfügt selbstverständlich über einige Sensoren, sowie GPS und navigiert mithilfe von Algorithmen. Dank der Künstlichen Intelligenz lernt die Drohne im Laufe ihres Einsatzes dazu.

Die Reichweite beträgt bis zu 20 Kilometer und die maximale Geschwindigkeit beträgt 125 Stundenkilometer. Damit ist man schnell genug, um ein Paket innerhalb von wenigen Minuten im Umkreis von zehn Kilometern zu platzieren. Das Paket wird dann an einer Seilwinde abgelassen. Eine Landung der Drohne ist nicht vorgesehen.

Quelle

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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