WeRide im Fokus

chinesische flagge
Chinesische Flagge

Das chinesische Startup WeRide will sich an die Spitze absetzen und hebt seine Alleinstellungsmerkmale hervor.

Die Führung der Branche nimmt unangefochten die Google-Schwester Waymo ein. Doch es gibt einige Firmen, die bestrebt sind, es Waymo gleichzutun. Dazu gehören sicherlich einige Hersteller, aber auch Startups und vor allem in China kleckert man nicht.

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Das Startup WeRide und das Startup Pony.ai seien hierbei gemeint. Beide betreiben bereits einen Robotertaxidienst mit Level-4-Fahrzeugen in China und Pony.ai in Kooperation mit AutoX sogar in Kalifornien. Als Jingchi hat WeRide sogar einen Antrag für eine Fernsteuerungskontrolle Autonomer Fahrzeuge in Kalifornien beantragt, was bisher beispielsweise Waymo oder kürzlich AutoX erhalten haben. Der WeRide Service wird in Guangzhou angeboten.

Das Unternehmen, das 2017 gegründet wurde, änderte 2018 seinen Namen. Aus Jingchi wurde WeRide.ai. Der Grund für die Namensänderung war wohl auch der Vorwurf von Baidu, dass man Betriebsgeheimnisse entwendet haben soll. Auch ein Investor des Unternehmen Xpeng Motors (Xiaopeng Motors) ist diesbezüglich von Apple und Tesla verklagt worden. Derzeit sucht man übrigens nach weiteren Investoren, zu denen auch die Alliance 2020, bestehend aus Renault, Nissan und Mitsubishi gehört.

Der Sitz von WeRide ist in Guangzhou und war zuvor in Sunnyvale. Man betreibt zwei Forschungs- und Entwicklungszentren, eines in Peking und eines in San José. Das Unternehmen unterstreicht, dass man nicht nur versucht, die Technik als rentables Geschäftsmodell zu vermarkten, sondern auch, dass man sich um das Flottenmanagement, die Genehmigungen und das Marketing kümmert.

Der Robotertaxi-Services startete letzten Monat, und zwar mit 20 Nissan-Fahrzeugen. Um das Interesse zu steigern, wurden Gutscheine verteilt. Im kommenden Jahr will man die Flotte des Pilotprojekts erhöhen, um auf 50 automatisierte Fahrzeuge zu kommen. Auch hier will man innerhalb von zwei Jahren die Sicherheitsfahrenden mit einer Fernsteuerung ersetzen. Trotz der Ambitionen gibt es keinen Plan für eine Monetarisierung des Konzepts. Dazu wird man dann mit Taxibetreibern, Fahrservices und Car-Sharing-Dienste kooperieren.

Noch sei die Technik aber nicht reif. Zusammen mit der Flotte in Kalifornien konnte das Unternehmen insgesamt die eine Million Testkilometer absolvieren. Zum Vergleich, der Branchenprimus Waymo erreichte bereits vor einem Jahr die zehn Millionen Meilen Grenze.

Derweil hat Baidu in Changsha, der Provinzhauptstadt von Hunan, einen Robotertaxidienst ins Leben gerufen. Dort verkehren 45 Robotertaxis, die elektrisch angetrieben werden. Dabei handelt es sich um Fahrzeuge des Autobauers FAW Hongqi, die von Baidu umgerüstet wurden. An Bord der Fahrzeuge befindet sich Personal, das im Notfall eingreifen kann. Die Verkehrsinfrastruktur wurde mit Sensorik ausgestattet.

Außerdem testen dort auch Alibaba, Tencent und JD.com ihre Fahrzeuge und Systeme. Der Fahrdienstleister Didi Chuxing mit entsprechenden Ambitionen und das Startup AutoX planen, Autonome Taxis noch Ende 2019 in Shanghai einzuführen.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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