Wer oder was spricht gegen das Autonome Fahren?

Wer oder was spricht gegen das Autonome Fahren?
Autonomous Driving

Wer ist eigentlich gegen das Autonomen Fahren und was steht der Entwicklung entgegen? Am Beispiel USA.

Das Autonome Fahren hat viele Freunde, aber es gibt auch Widersacher. Dabei bahnt sich Frust und Wut über die Verhältnisse bahn und entlädt sich bei Stichwörtern, wie dem Autonomen Fahren. Der Branchenprimus Waymo kann ein Lied davon singen, da es immer wieder Angriffe auf dessen Fahrzeuge gibt.

Autonomous Driving

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In den letzten Jahren waren die Fahrzeuge von Waymo über 20 Mal das Ziel solcher Angriffe. Es wurden Steine geworfen, das Bordpersonal bedroht und auch Reifen wurden zerschnitten. Der Sheriff von Chandler, wo Waymo seinen Robotertaxidienst gestartet hat, sieht darin vereinzelte Vorfälle. Es hätte sich Wut über die Automatisierung breitgemacht, so die Analyse anderer Fachleute.

Einer AAA-Umfrage nach, haben viele Menschen in den USA Angst vor dem Autonomen Fahrzeugen und sie würden dort nicht mitfahren wollen. Selbst der US-Präsident Trump mag die Technik nicht.

Ein Mann, der ein Waymo-Fahrzeug mit einer Schusswaffe bedrohte, war entrüstet über den Unfall in Tempe. Ein Uber-Testwagen überfuhr eine Frau, doch der Fehler lag an der Unaufmerksamkeit der Testfahrerin. Andere Angreifende sagten aus, sie wären über die Eingriffe in die Privatsphäre und die Sicherheit beunruhigt.

Waymo engagiert sich beispielsweise bei Self-Driving Coalition for Safer Streets oder bei anderen Projekten. Jedoch fehlt es auf Bundesebene an einer Regulierung der Technik. Inzwischen haben etliche US-Bundesstaaten eigene Gesetze dazu erlassen. Auch ein Infrastrukturplan für die Entwicklung der Technik wird noch vermisst.

Im Jahr 2018 gründete sich die Human Driving Association, die sich gegen das Ende des manuellen Fahrens und das Ende der Privatpkws engagiert. Die rückwärtsgerichtete Organisation verfügt inzwischen über fast 10.000 Mitglieder. Weitere Organisationen entstanden, wie “Save Driving”. Jedoch geht es dabei nur um das Recht selbst zu fahren. Dabei haben unzählige Studien dargelegt, dass das Autonome Fahren mehr Sicherheit bringt. Bei Umweltschutz oder Verkehrsvermeidung ist das wissenschaftliche Bild nicht so einheitlich.

Diese Gruppierungen fördern die Angst vor der Technik und bringen Spaltungstendenzen ins Spiel. Diese Polarisierung ist in die Differenz von Stadt und Land gebettet. In anderen Gruppen, die sich kritisch zu der Entwicklung stellen, geht es um die Frage des Datenschutzes angesichts der Großkonzerne wie Google und Co.

Zudem wird die Arbeitsplatz-Karte gerne ausgespielt. So fürchten vor allem Berufsfahrende die Automatisierung des Verkehrs. Dazu zählen Lkw-, Taxi- und Lieferdienstfahrende. Einer Studie nach, würde das Autonomes Fahren fast 300.000 Fahrjobs bedrohen. Jedoch herrscht auch ein Mangel an Fahrenden vor.

Entsprechend sind die Gewerkschaften auf der Hut, wobei man sich auf im Klaren darüber ist, dass man sich dem Wandel stellen muss. Schließlich gibt es auch keine Droschkenkutscher mehr. Daher fordert man mit den Einsparungen, durch den Wegfall der Gehälter, einen Ausgleichsfonds zu bezahlen. Damit sollen die Menschen umgeschult werden.

Des Weiteren gibt es Tendenzen, die Fahrzeuge zu hacken oder anderweitig zu manipulieren. Die Fahrbahnlinien könnten als Streich abgeändert werden und die Autonomen Fahrzeuge verwirren. Ein entsprechendes Kunstprojekt hat diese Tendenz bereits antizipiert. Auch Forschende haben sich dem Thema bereits angenommen.

Außerdem gibt es zahlreiche Beispiele, wie Autos von Hackern manipuliert und übernommen werden könnten. Daraus könnten sich neue Formen von Straftaten ergeben, die auf Geiselhaft und Lösegeldzahlungen hinauslaufen. Der gesamte Verkehr könnte lahmgelegt werden, was von feindlichen Nationen bewerkstelligt werden könnte.

Ein Auto mit Automatisierungsfähigkeiten verfügt über gut und gerne 300 Millionen Codezeilen. Die schiere Anzahl an Codezeilen erhöht die Gefahr einer Sicherheitslücke und damit die Hackingmöglichkeit. Derart kann man mit krimineller Energie mit dem Bedrohungspotenzial Geld machen.

Das Autonome Fahren ist außerdem ein Schön-Wetter-Phänomen. Noch, muss man sagen, da die Firmen gerade dabei sind, Lösungen für schlechtes Wetter zu finden. Das Problem liegt an der Anfälligkeit der Sensoren. Die aktuelle Lösung dafür ist der Safe-Stop, demnach hält das Fahrzeug an einer sicheren Stelle, wenn es nicht mehr weiter weiß.

Für die erste Einführung, davon gehen viele aus, wird es spezielle Fahrbahnen für die Autonomen Fahrzeuge geben. Da dort keine Menschen sind, könnte man sich das Überfallen von solchen Güterverkehr vorstellen.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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