Waymo: US-Behörden müssen Regulierung lockern

Waymo: US-Behörden müssen Regulierung lockern

Der Branchenprimus Waymo fordert die US-Behörde NHTSA zur Lockerung der Regeln für das Autonome Fahren auf.

Die NHTSA hat ihren Plan zur Veränderung der Vorschriften vorgelegt und die Branche hat nun die Gelegenheit sich dazu zu äußern. Die Google-Schwester für Autonomes Fahren, Waymo, hat mit Nachdruck gefordert, die behördlichen Regularien im Umgang mit dem Autonomen Fahren zu beseitigen. Konkret will man die Fahrenden aus dem Auto heraushalten, doch die technische Entwicklung ist schneller als die behördlichen Vorgänge.

Fahne USA

Die Frage der Sicherheit der Technik ist längst nicht gewiss und die Reproduzierbarkeit der Technik der Künstlichen Intelligenz kann nicht bestätigt werden. Eine Zulassung auf dieser Basis wäre in Deutschland nur bedingt möglich. In den USA kann man Produkte zunächst auf den Markt werfen. Das fordert nun Waymo gemäß Reuters ein.

Man spricht von einem Ersticken der Innovationen, wenn es zu sehr reguliert wird. Sicherlich, das gibt auch Waymo zu, braucht es im Straßenverkehr und auch in puncto Autonomes Fahren eine gewisse Regulierung, doch sieht man hierbei eine Überregulierung. Dabei meint man die etwa 75 Auflagen, die meist davon ausgehen, dass es sich um konventionelle und umgerüstete Fahrzeuge mit Steuerungsmöglichkeiten handelt.

Gestern forderte das Unternehmen die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) auf, die behördlichen Hindernisse für Autos ohne Lenkrad und Pedale unverzüglich zu beseitigen. Auch General Motors bläst seit einiger Zeit in dieses Horn und versuchte eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten – bisher jedoch ohne Erfolg.

Man solle die Vorschriften dahingehend ändern, dass klassische Steuerungselemente – Lenkrad und Pedale – nicht mehr vorgeschrieben werden. Denn man bereite sich darauf vor, den Menschen aus dem Cockpit zu entfernen. Doch die Vorschriften ließen das schwierig gestalten. Die NHTSA beschäftigt sich tatsächlich schon drei Jahre mit dem Thema und forderte die Industrie zuletzt auf, Neuigkeiten mitzuteilen, damit man sich ein besseres Bild machen könnte. Das hat Waymo nun wohl auch getan.

Weiter fordert Waymo die NHTSA auf, die Sitzkonfiguration nicht zuerst zu behandeln. Das sei bei der Entwicklung nicht so entscheidend. Nach derzeitigen Stand plant die NHTSA die Regeln dafür im März 2020 zu ändern. Dabei geht es um den Schutz der Insassen bei einem Unfall in automatisierten Fahrzeugen. Der Fahrdienst Lyft und der Hersteller Honda schlugen bereits vor, die Autonomen Fahrzeuge als eine eigene Fahrzeugklasse zu überführen.

Die Kommentare der Industrie zu den geplanten Vorschriftsänderungen deuten darauf hin, dass die NHTSA noch bis 2025 an der Regelung sitzen wird. Doch das würde nicht nur den Zeitplan von Wamyo über den Haufen werfen.

Die Änderungen sehen auch den Einsatz von Fernsteuerungen vor, wie sie in einzelnen Bundesstaaten bereits vorhanden ist. So hat jüngst Designated Driver sein Projekt auf den Markt gebracht.

Die Stadt New York City forderte die NHTSA auf, sie solle die Anforderungen an die Erkennung von Fuß- und Radverkehr aus allen Winkeln, das rechtzeitige Bremsen zur Kollisionsverhinderung und die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen” zur Grundlage machen. Dazu sollte es eine Art TÜV geben, um unsichere Systeme auszusortieren.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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