Waymo und die Testfahrenden
Waymo will seine Testfahrenden weiterhin behalten, obwohl man offiziell auf sie verzichten will.
Waymo bietet einen der wenigen Robotertaxiservices weltweit an. Die Fahrzeuge verkehren durch die Vorstädte von Phoenix im US-Bundesstaat Arizona. In der jüngeren Vergangenheit betonte man, dass man die Fahrenden nach und nach aus den Autos entfernen möchte.
Doch offenbar möchte man nicht auf sie verzichten. Im Sommer vereinbarte man einen Vertrag mit Transdev North America. Das Unternehmen stellt Fahrende für Busse oder Straßenbahnen oder für Städte und Flughäfen. Waymo kommentierte das damit, dass man für die Expansion immer wieder auf Bordpersonal zurückgreifen muss.
Der geschlossene Vertrag beinhaltet die Fahrenden als Testfahrende für das Autonome Fahren. Es geht also um Testfahrten als Dienstleistungen. Bisher lieh man sich auch das Personal, nun stammen diese aus einer Hand. Bisher fuhren sie höchstens zwei Jahre am Stück für Waymo und hatten danach ein halbes Jahr Pause. Das diente zur Abwehr der Behauptung, dass sie nicht für Waymo arbeiteten.
Die Fahrenden von Transdev können unbefristet bleiben und man schafft sich dennoch einen rechtlichen Freiraum. Waymo stellte als Bedingung, dass die Personalfirmen die Leute in Vollzeit beschäftigen. Waymo selbst stellt nur selten Personen als Vollzeitfahrende ein, obwohl diese Stellen beliebt sind.
Waymo, so die Kritik, würde sich derart der Haftung entziehen. So könnte man bei einem Unfall behaupten, es handele sich nicht um einen Waymo-Angestellten.
Die Fahrenden selbst sehen sich aber in einem guten Job. Die meiste Zeit müsste man nichts tun und würde durch das sonnige Arizona fahren. Das Hauptproblem bestünde in der Monotonie darin, wach zu bleiben. Auch Ford-Fahrende sind bereits während der Fahrt eingeschlafen. Auch die Fahrerin, die den tödlichen Unfall in einem Uber-Testwagen zu verantworten hat, langweilte sich offenbar, da sie eine Castingshow auf dem Handy verfolgte.
Zudem, und dessen sind sich die Fahrenden offenbar bewusst, geht es bei dem Job darum, diese Arbeitsstelle abzuschaffen. Derart werden die Fahrenden angewiesen, die Interaktion mit dem Auto möglichst gering zu halten. Man soll ein möglichst Autonomes Auto simulieren. (Autonews)