Versicherungen nicht vorbereitet auf Autonomes Fahren

Einer Studie des Beratungsunternehmen KPMG nach, ist die Versicherungsbranche noch nicht auf Autonomes Fahren eingestellt.

Die Mehrheit der Versicherungsinstitute sieht die Einführung des Autonomen Fahren noch in weiter Zukunft, weswegen es noch zu früh wäre, sich damit zu beschäftigen.

Die Studie, mit dem Titel “Automobile Insurance in the Era of Autonomous Vehicles” (Kfz-Versicherung im Zeitalter der Autonomen Fahrzeuge), fand heraus, dass man in der Branche glaubt, dass man noch mindestens zehn Jahre von der Einführung entfernt ist.

84 Prozent der Befragten Führungskräfte der Versicherungsbranche gaben an, dass das Autonomes Fahren bis 2025 keinen Einfluss auf das Geschäftsmodell haben wird.  42 Prozent sehen einen gewissen Einfluss binnen sechs bis zehn Jahren.

76 Prozent sehen sich für Autonome Fahrzeuge nicht vorbereitet und 55 Prozent glauben, dass die Politik die Einführung verhindern wird.

Von Studienseiten her, glaubt man aber an einen schnelleren und plötzlicheren Einfluss der Technologie, auch auf die Versicherungsbranche – welche sich darauf einstellen sollte. Tatsächlich aber sind die Versicherungen nicht nur nicht vorbereitet, sondern haben sich teilweise noch gar nicht damit beschäftigt. Nur 29 Prozent gaben an, sich Wissen dazu angeeignet zu haben und nur 10 Prozent haben eine Strategie entwickelt.

Auf die Frage, was am Ehesten betroffen sein wird von der Entwicklung, ergab sich folgendes Ranking:

  • 61 Prozent sagen Vertragszeichnungen, und zusätzlich Reduzierung der Prämien zu 94 Prozent
  • 52 Prozent sehen Änderungen beim Produktmanagement
  • 52 Prozent sehen Einflüsse auf die Ansprüche

In puncto Car-Sharing verringert sich die Anzahl der zu versichernden Fahrzeuge und die Haftung wird vermutlich auf die Software Entwickelnden und Hersteller zurückfallen.

Auf die Frage, was sich bezüglich der Versicherungspolice ändern würde, gaben die Befragten an:

  • Haftung: 94 Prozent
  • Ersatzteile-Kostenerhöhung: 71 Prozent
  • Sachschäden: 52 Prozent
  • Medizinische Kosten: 29 Prozent

Weitere Ergebnisse der Studie: 42 Prozent glauben, die Entwicklung des Autonomen Fahrens eine Versicherungsstrategie erzwingen. Es wird neue Anbieter geben glauben 39 Prozent. Dass es Kooperationen mit den Herstellern geben wird, glauben 58 Prozent, an eine Partnerschaft mit Start-Ups glauben 45 Prozent, mit etablierten Technologieunternehmen 39 Prozent und Investments zu 32 Prozent.

Die Studienbetreibenden glauben, dass es auch zum Abbau von Arbeitsplätzen bei der Versicherungsindustrie kommt. Durch starkem Wettbewerb wird es eine Preisspirale nach unten geben, welche gefährlich werden könnte.

Quelle

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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