USA & Vernetzung | Branche in Unsicherheit

USA & Vernetzung | Branche in Unsicherheit
V2E Vernetzung C-V2X. Quelle: Conti

Auf der Texas A& M Transportation Technology Conference traf sich die Branche zum Diskurs über die Fahrzeugvernetzung.

In Europa hat man sich erst kürzlich auf WLAN (DSRC) als Standardkommunikation für die Fahrzeugvernetzung geeinigt, obwohl damit viele Firmen unzufrieden sind. Die Alternative wäre die Vernetzung über den Mobilfunk. Dafür spricht, vor allem vor dem Hintergrund der Entwicklung von 5G, eine hohe Nützlichkeit über weite Distanzen.

V2E Vernetzung C-V2X

V2E Vernetzung C-V2X. Quelle: Conti

In den USA gibt es keine derartige Standardisierung, obwohl es zunächst angedacht war. So hat der ehemalige US-Präsident Obama DSRC für leichte Nutzfahrzeuge verpflichtend vorgeschrieben, was dessen Nachfolger, Donald Trump, kurz nach Machtantritt abgeschafft hat. Nun hängen die Firmen in der Luft und das hatte bereits einige Konsequenzen.

So hat Toyota kürzlich angekündigt, die geplante DSRC-Vernetzung, auf Eis zu legen. Zuvor hatte sich schon Panasonic für die Reservierung der dafür nötigen Frequenz ausgesprochen, jedoch ohne Erfolg.

In der letzten Woche trafen sich dann Unternehmen im Transportbereich und die entsprechenden Behörden auf der Texas A & M Transportation Technology Conference, um diesen Missstand zu diskutieren. Über Jahre hinweg hatte man sich auf die Einführung der Vernetzungstechnologie via DSRC vorbereitet und bereits etliche Einheiten im Straßenverkehr installiert. Man fürchtet nun, dass diese Investitionen umsonst waren.

Dabei waren die Hoffnungen groß, dass man damit viele Verkehrstote verhindern könnte. Eine Studie der Universität von Michigan fand heraus, dass man innerhalb dreier Jahre damit 44.000 Verkehrstote und 8,1 Millionen Unfälle verhindern könnte. Doch die Furcht, auf das falsche Pferde zu setzen, lässt die Hersteller aus finanziellen Gründen zögern. Denn daneben baut man auch Module zum Empfang von 4G, Bluetooth, oder anderen Übertragungsmöglichkeiten ein. Zulieferer wie Bosch, Continental und Valeo haben aber Systeme entwickelt, die beide Standards empfangen und senden können. Doch auch dies ist mit Mehrkosten verbunden.

Quelle (englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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