US-Studie: Fähigkeiten der Autosysteme unbekannt

US-Studie: Fähigkeiten der Autosysteme unbekannt
Sicher im Innenstadtverkehr: Der ZF-Abbiegeassistent für Lkw schützt Fußgänger und Fahrradfahrer. // Safer in inner-city traffic: ZF's turn assist system for trucks helps protect pedestrians and cyclists.

Eine Studie der American Automobile Association (AAA) zeigt auf, dass viele US-Bürger die Sicherheitssysteme im Auto falsch einschätzen.

Schon 2015 ergab eine Studie der Universität von Iowa, dass viele Fahrende in den USA eine falsche Vorstellung von den Fähigkeiten der Sicherheitssysteme haben. Ein Update der Studie erstellte nun diese Universität im Auftrag der AAA.

ZF Abbiegeassistent

Sicher im Innenstadtverkehr: Der ZF-Abbiegeassistent für Lkw schützt Fußgänger und Fahrradfahrer.
 

Vor allem in Fahrzeugen der Luxusmarken sind Systeme wie die Tote-Winkel-Überwachung, die Rückfahrkamera, die Autonome Notbremse, die Kollisionswarnung, sowie Spurverlassens- und Spurhaltesysteme verbaut. Der Bericht der AAA-Stiftung für Verkehrssicherheit zeigt auf, dass trotz der weiten Verbreitung der Sicherheitssysteme in den Fahrzeugen in den USA, viele Fahrende kaum von deren Beschränkungen wissen.

Auch über deren Möglichkeiten gibt es oftmals ein Missverständnis, so die AAA. So glauben viele Fahrende, dass sie sich derart stark auf die Systeme verlassen könnten, dass sie keine eigenen Sicherheitsvorkehrungen treffen müssten.

Die Umfrage der Universität von Iowa erfolgte bei Fahrenden, die sich Fahrzeuge der Baujahre 2016 oder 2017 gekauft hatten und wo entsprechende Assistenzsysteme verbaut waren. Die Forschenden analysierten die Erfahrungen der Personen in Bezug auf das Bewusstsein darüber, sowie deren Meinung zur Technologie.

Im Ergebnis wurde klar, dass 80 Prozent der Fahrenden keine Ahnung von den Einschränkungen – beispielsweise beim Toten-Winkel-Überwachungssystem – hatten. Sie glaubten, dass deren Fähigkeit darin bestehe, die Fahrbahn hinter dem Fahrzeug zu überwachen und derart Radfahrende, Zufußgehende und andere Fahrzeuge zuverlässig erkennen könnten.

Nur 21 Prozent sahen die Sachlage korrekt: Nämlich, dass das System nicht in der Lage ist, Fahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit zuverlässig zu erkennen. Bei der Kollisionswarnung und der Autonomen Notbremsung schätzten 40 Prozent die Kompetenzen der Systeme falsch ein oder verwechselten die Aufgaben dieser Systeme. So sollte beispielsweise eine Kollisionswarnung im Notfall sogar bremsen können, aber es erfolgt nur eine Warnung.

Rund 50 Prozent erinnerten sich, dass es Schulungen für die Assistenzsysteme gab. Dennoch gab es große Wissenslücken bezüglich deren Fähigkeiten.

Daher, so die Empfehlung der Forschenden, sollte es mehr Schulungen dazu geben. Vor allem bezüglich der richtigen Funktionen dieser Systeme. Die Leute sollten beim Kauf unbedingt ihre Fragen zu den Systemen stellen.

Studie als PDF (englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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