Ungarn baut Testzentrum für Autonomes Fahren

Im autoritären Ungarn entsteht eine neue Teststrecke für Autonomes Fahren: die ZalaZone.

Während die Menschen- und Bürgerrechte in Ungarn weiter zurückgefahren werden und es sich immer mehr zu einer faschistischen Diktatur entwickelt, will die Regierung die Autoindustrie mit einer neuen Testzone anlocken. Ein österreichisches Konsortium und die Regierung locken die Industrie mit dem Areal und einem Budget von 140 Millionen Euro, das man jüngst aufgestockt hatte, an.

ZalaZone in Ungarn

ZalaZone in Ungarn. Quelle. Zalazone.hu

Bisher sind vor allem Suzuki, PSA (Peugeot und Citroën) und Opel, Audi und Mercedes-Benz in dem Land vertreten, wo nun ein modernes Testzentrum für Autonomes Fahren entstehen wird. Das Testareal mit dem Namen ZalaZone wird in Zalaegerszeg in Westungarn gebaut. Dort sind vor allem Audi und Opel ansässig.

In der ZalaZone entstehen Testbereiche in Form einer Autobahn, auf der man bis zu 270 Stundenkilometer erreichen kann und es wird ein urbanes Areal mit Verkehrssimulation geben – wo man auch die Lieferdienste und andere Logistikarten testen kann. Dafür werden entsprechende Lager samt Landerampen entstehen. Für die Logistik sind dazu noch Konvoi-Fahrten geplant und selbstverständlich gibt es ein Robotertaxi. Des Weiteren will man den Schienenverkehr dort fahren lassen.

Es wird einen Teststand für Licht und einen für Regen geben. Zudem ist das neue Mobilfunknetzwerk 5G eingeplant, was im Übrigen mithilfe der Deutschen Telekom (T-Systems) etabliert wird. Das gesamte Areal misst 265 Hektar Fläche und wird peu a peu aktiviert werden. Bis 2022 soll das gesamte Areal eröffnet werden.

Wie schon auf dem Testgelände AstaZero in Schweden und in der M City im US-Bundesstaat Michigan, soll in der ZalaZone ein semivirtuelles Testen möglich gemacht werden. Also einen Mix aus realer und virtueller Welt: Augmented Reality Testen. Auch das Testen in der nahe gelegenen Stadt soll ermöglicht werden und ein Abschnitt der Autobahn in Richtung Österreich soll mit dem 5G Mobilfunk ausgestattet werden.

Man hofft auch auf die Ansiedlung von Startups und großen Autoherstellern, weshalb man einen Tech-Park an das Testzentrum anbinden will und es ist eine Kooperation mit der Universität von Budapest geplant. Das Testareal ist bereits zu einem Drittel fertiggestellt und diesen Teil kann man schon nutzen.

Bereits jetzt ist das Testen mit Level 4 Fahrzeugen in Ungarn erlaubt. Dafür muss man eine Lizenz beantragen, die mit einigem Aufwand verbunden ist.

Quellen A und B

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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