Unfälle mit automatisierten Fahrzeugen in Kalifornien angestiegen

Die kalifornische Verkehrsbehörde hat die Zahlen zu den Unfällen mit automatisierten Fahrzeugen veröffentlicht: Sie sind gestiegen.
Anders als beispielsweise in Arizona oder Michigan, müssen die Unternehmen in Kalifornien einen Bericht über Unfälle und sonstige Probleme mit automatisierten Fahrzeugen erstellen.

Unfallwagen
Es gibt einige US-Bundesstaaten, in denen man die Autonome Fahrzeugtechnik testen darf. Den Anfang machte 2012 der Bundesstaat Nevada und der erste reguläre Robotertaxidienst ist mit Waymo One jüngst in Arizona gestartet. Weitere Hotspots sind Pittsburgh, Miami, Grand Rapids, Columbus (Ohio) und auf Rhode Island plant man einen Autonomen Shuttleservice in Providence einzuführen.
Bevor man ein Autonomes Auto auf den Straßen von US-Bundesstaat Kalifornien testen darf, braucht man eine Lizenz. Davon wurden im letzten Jahr mehr herausgegeben, als jemals zuvor. So ist die Zahl der Unternehmen, die auf der öffentlichen Straße von Kalifornien testen dürfen, gestiegen. Derzeit sind es 65 Firmen, die in Kalifornien eine Testerlaubnis haben. Zu Beginn des Jahres waren es noch 46 Unternehmen. Die Anzahl der Fahrzeuge hat sich von 326 auf nunmehr 658 Stück erhöht.
Mit der gestiegenen Anzahl an Testfirmen und der entsprechenden Anzahl an Fahrzeugen, ist auch die Unfallrate gestiegen. Außerdem drehen die Testfahrzeuge größere Runden. Früher waren sie vor allem in der Umgebung der Tech-Unternehmen unterwegs, aber in der Zwischenzeit erkunden sie die weitere Umgebung und sie sind öfter unterwegs.
Wo es im Jahr 2017 noch 29 Unfälle mit automatisierten Fahrzeugen gab, sind es in diesem Jahr (bis zum 1. Dezember 2018) bereits 67 Kollisionen. Die Aufsplittung ist wie folgt:
Cruise Automation von General Motors hatte 35 Unfälle zu melden, Waymo 20, Zoox fünf, Aurora zwei, Apple zwei, Drive.Ai und Toyota und Jingchi (WeRide.ai) jeweils einen Unfall. Da diese Statistik kein anderer US-Bundesstaat führt, ist ein Vergleich schwer, aber man kann die Zahlen mit den vergangenen Jahren vergleichen.
2017 hatte Cruise Automation 22 Unfälle, Waymo drei Unfälle, Uber ATC drei Unfälle und Zoox einen Unfall. Für 2016 gab es folgende Erhebung: Waymo respektive Google war in 13 Unfällen, Cruise Automation und Nissan jeweils in einem Unfall verwickelt. Das macht zusammen 15 Unfälle für 2016. In der Zeit von 2016 bis 2018 gab es 111 Unfälle mit automatisierten Fahrzeugen, wobei diese in 71 Fällen im autonomen Fahrmodus waren.
Dabei waren die Autonomen Autos fast nie schuld. Auffällig ist aber, dass es sich meistens um Auffahrunfälle gehandelt hat. Diese Unfallart macht 72 Prozent aus. Eine weitere Auffälligkeit ist, dass bei den 41 Unfälle von Cruise Automation, es 27-mal ein Unfall zwischen zwei Cruise-Fahrzeugen war.
Vonseiten der Verbrauchsschutzorganisation Consumer Watchdog sieht man in den Auffahrunfällen eine Gefahr. Die Unfälle ereigneten sich zwar meist bei geringer Geschwindigkeit und verursachten keine Verletzungen, doch säge es an der Glaubhaftigkeit, dass diese Autos sicher seien.
Waymo hatte seine Fahrzeugzahl in Kalifornien von 2016 bis 2017 um 51 Stück gesenkt. Zuletzt hat man die Anzahl wieder gesteigert und ist nun mit 121 Fahrzeugen unterwegs. Apples Flotte ist von 13 (2017) auf 72 (2018) erhöht worden, wie auch die Testfahrzeuge von Tesla. Dabei kam es im Jahr 2017 zu 39 Unfällen und zu 47 Unfällen in diesem Jahr.
Die kalifornische Verkehrsbehörde DMV erklärt sich die gestiegene Anzahl von Unfällen mit der erhöhten Flottenstärke der Firmen. Im nächsten Jahr wollen sowohl General Motors mit Cruise Automation als auch Waymo One einen regulären Robotertaxi-Dienst in Kalifornien anbieten.
Quelle (englisch)