Testzentrum Singapur | Gewappnet für die Natur

Das Testzentrum für Autonomes Fahren in Singapur, CETRAN, simuliert auch den Monsun.

Der kleine Staat Singapur verspricht sich vom Autonomen Fahren vor allem eine Senkung des Verkehrs, der zudem viel Platz kostet. Seit einigen Jahren gibt es daher in Singapur ein Testgelände für das Autonome Fahren: CETRAN. Die Vorkehrungen darauf sind explizit für asiatische Umweltbedingungen ausgelegt.

Das Testfeld ist zwei Hektar groß und impliziert vielerlei Möglichkeiten, die Technik zu überprüfen. So verfügt das Testgelände über Hänge, Zebrastreifen, Busspuren, Kreuzungen und eine scharfe Kurve, die über eine Neigung von 90 Grad verfügt. Zudem wird man dem Starkregen, dem sogenannten Monsun, gerecht.

Auf dem Areal können die Fahrzeuge durch einige Metallrahmen fahren, wo man pro Düse 150 Millimeter Wasser durchjagen kann. Drei davon sind an jedem Rahmen befestigt. Dieses Testverfahren, was den Monsun nachbilden soll, ist einzigartig auf der Welt. Bisher wurde das Testfeld noch nicht genutzt, das soll sich aber bald ändern.

Das Unternehmen nuTonomy, das mit Aptiv und Lyft zusammenarbeitet, will dieses Testkonzept in Kürze testen. Da Sensoren bei Starkregen stark beeinträchtigt werden, will man die Tests dazu hier vornehmen. So können die Wassertropfen Radiowellen (Radar) und Lichtstrahlen (Lidar) ablenken und Fehlinformationen erzeugen. Derart könnten beispielsweise Phantomhindernisse erkannt werden, was dazu führt, dass das Autonome Auto stehen bleibt. Auch Kameras können von Nebel oder Regen an der Umwelterkennung gehindert werden.

Viele Branchenbeteiligte testen ihre Fahrzeuge vor allem in warmen und sonnigen Gegenden. Derart hat Waymo seinen kommerziellen Robotertaxi-Dienst in Arizona gestartet. nuTonomy will seine Sensoren durch entsprechende Software vor den Wettereinflüssen absichern. Derart will man fixe Punkte, wie Gebäude oder Bäume, zur Orientierung nutzen.

Für eine Erweiterung des Sensor-Wetter-Spannungsverhältnisses will das CETRAN mit anderen Testarealen, wie beispielsweise dem ACM im US-Bundesstaat Michigan, dem AstaZero in Schweden oder der K-City in Südkorea zusammenarbeiten.

Quelle (englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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