Tesla-Unfall in Utah: Klage wird eingereicht

Die Fahrerin des Unfall mit einem Tesla im Autopilot Modus in Utah verklagt Tesla.

Eine Frau aus Utah erlitt dieses Jahr einen Unfall mit einem Tesla Model S. Der Wagen befand sich während des Hergangs im Autopilot Modus. Dieser Teilautonomie-Modus ermöglicht, dass der Wagen zwar von selbst fährt, dennoch muss man den Verkehr und die Steuerung des Wagens permanent beobachten und darf sich nicht anderen Dingen widmen.

Tesla Unfall in Utah

Tesla Unfall in Utah. Quelle: chicago.suntimes.com

Es gab schon einige Zwischenfälle mit dem Autopiloten, der aber die Fahrenden warnt, wenn man die Hände vom Lenkrad nimmt. Ein System, dass diese Warnungen ausblendet – der Autopilot Buddy – wurde vor kurzem in den USA verboten.

Der Autopilot von Tesla ist umstritten, schon ob des Namens, da dieser das Gefühl gebe, es handle sich um ein System, das den Wagen steuert, sodass man sich anderen Dingen widmen kann. Ein Beispiel dafür fand kürzlich in Großbritannien statt, wo ein junger Fahrer sich während der Fahrt auf den Beifahrsitz setzte. Er verlor dafür seine Fahrerlaubnis.

Bei dem Unfall in Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah fuhr der Tesla ungebremst über ein Rotlicht und gab sogar noch Gas, wobei er in einen Feuerwehrwagen knallte. Die Frau wurde verletzt und verklagt nun Tesla wegen Schadensersatz. Frau L. begründet die Klage damit, dass der Verkäufer ihr 2016 sagte, dass sie das Lenkrad nur gelegentlich berühren müsse.

Zudem habe sie versucht zu bremsen, doch diese hätten nicht reagiert. Wie der Polizeibericht darlegte, wurde die Bremse erst kurz vor dem Aufprall auf den Feuerwehrwagen betätigt, nicht mal eine Sekunde vorher.

Sie verlangt von Tesla 300.000 US-Dollar Schadensersatz, da sie sich den Fuß gebrochen hat und von der Polizei wegen des unachtsamen Fahrens angeklagt wurde. Sie führt ihre Arztrechnung an und sie hätte ob der Verletzungen die Freude am Leben verloren. Die Person, die im Feuerwehrwagen saß, erlitt ebenfalls Verletzungen, musste jedoch nicht in das Krankenhaus eingeliefert werden.

Tesla hat über seinen Anwalt bereits erklären lassen, dass es doch klar sei, dass das System Autopilot nicht gegen alle Unfallhergänge absichert. Man müsse die Hände am Lenkrad behalten und die Kontrolle über das Auto behalten. Der Polizeibericht sagte aus, dass die Frau das Lenkrad 80 Sekunden vor dem Unfall nicht berührt hat. Sie soll kurz vor dem Aufprall ihr Smartphone angesehen haben, was an den Uber Unfall erinnert.

Allerdings zeigt der Bericht auch an, dass das Auto 3,5 Sekunden vor dem Unfall schneller wurde. Die Polizei geht davon aus, dass der Wagen einem anderen Fahrzeug folgte und passte dabei seine Geschwindigkeit an. Doch der Vorderwagen hat die Spur gewechselt und Tesla erhöhte die Geschwindigkeit um fünf Meilen pro Stunde auf 60 Meilen pro Stunde (rund 100 Stundenkilometer). Dabei hat es den stehenden Feuerwehrwagen nicht bemerkt.

Der Unfall reiht sich in ein in eine Anzahl von Unfällen, die Tesla-Fahrende erlitten haben, die sich ähnlich verhalten. Ein Unfall fand in Florida und einer in Kalifornien statt. Dabei gab es insgesamt drei Todesfälle. Tesla verweist auf die Autonome Notbremse, die hilft diese Unfälle zu vermeiden. Man sollte sich aber nicht gänzlich darauf verlassen, so der Hersteller.

Die National Highway Traffic Safety Administration hat zwar einen vorläufigen Bericht vorgelegt, jedoch untersuche man den Unfall von Utah noch. Daher kann man keine Details veröffentlichen.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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