Tech.AD 2015 in Berlin | Konferenz – Tag 2

Tech.AD 2015 in Berlin | Konferenz – Tag 2

Nun die Zusammenfassung des zweiten Tags des Tech.AD 2015 Events in Berlin.

Auch der zweite Tag war sehr informativ und brachte interessante Einblicke in den Stand der Dinge im Bereich des Autonomen Fahrens. Hier geht es zur Zusammenfassung des ersten Tags der Tech.AD Konferenz. Leider konnte nicht jeder Vortrag in den Text einfließen, ich bitte dies zu entschuldigen.

Tech-AD Berlin-Saal

Dr. Manstetten von Bosch widmete sich der Situation der Fahrenden und des HMI, also wenn der Mensch das Fahrzeug nicht mehr steuert, sondern ein Passagier ist. Diese Tätigkeiten – vom Schlafen über Essen, Rasieren bis zum Film sehen – werden verschiedenen Feldern, in Bezug auf Kontrolle und Anreiz, zugeteilt. Derart kann der Mensch im Auto unterstimuliert, überreizt oder dazwischen liegen.  Der Mensch im Auto sollte, bezüglich der Ablenkung, der Müdigkeit, der Gesundheit beobachtet werden. Zudem will man seine Legitimität durch die Identifikation feststellen und entsprechend der Verfassung des Fahrenden dem Menschen assistieren. Dies führt zur Frage der Übernahme von manuellem zu autonomen Fahren. Je nach Signal dauert es unterschiedlich lang: Eine stimmliche Ansage zwei Sekunden, Sitzvibration eine Sekunde und ein LED Signal dauert 1,5 Sekunde bis zur einsetzenden Reaktion. Generell gilt das normale, “natürliche” Verhalten zu studieren und zu übertragen.

Der Vortrag von TRW widmete sich ebenfalls der Frage, wie die Entwicklung vom assistierten Fahren (teilautonom) zum Autonomen Fahren verläuft. Hier unterscheidet man nach Geschwindigkeit und Areal. In urbanen Gebieten, können auf Grund der Vielzahl von Hindernissen die Fahrzeuge nur langsam fahren. Die Art der Vernetzung (Topologie) ist hierbei sehr wichtig. Die Schlüsseltechnologien für das Autonome Fahren, so TRW, sind: Sensoren, Aktuatoren (Bremse und Steuerung), Steuergeräte (ECU: electronic control unit), die Software (also Algorithmen) und die Vernetzung mit der Außenwelt: Car2Car und Car2X unter der Verwendung der Cloud.  Derart werden die Informationen der Sensorik verarbeitet und zu einem Straßenmodell mit Positionsbestimmung berechnet. Die Daten werden analysiert und entsprechende Maßnahmen vorbereitet. Dabei unterscheidet man bei TRW zwischen passiven Sicherheitsmaßnahmen wie den Airbag oder die Gurtstraffung. Aktive Sicherheitsmaßnahmen, wie Bremsen oder Ausweichen. Aktive Komfortmaßnahmen, die neben Bremse und Lenkung auch Einfluss auf den Motor haben. Und die Warnung durch das HMI, sei es Leuchten, Vibration oder Audiosignale. So reagiert das Auto auch, wenn es um die Einordnung auf der Straße geht. Da TRW ein Zulieferer ist, stellte man noch seine Sensorik für das Autonome Fahren vor. Für die Front nutzt man beim teilautonomen Fahren zwei unabhängige Sensoren, wie Kameras und Radar. Beim Hochautonomen Fahren eine dreifach gesicherte Sensorik (Redundant – siehe auch Glossar) und möglichst noch eine weitere Sensorik. Für die Seiten und das Heck nutzt man beim Teilautonomen Fahren nur einen Sensor, zumeist Kurzstreckenradar. Beim Hochautonomen Fahren sind zwei nötig, wiederum zur Redundanz (also Sicherung). Auch bei den ECUs wird eine Redundanz gefordert (also mehrere Elemente falls eines ausfällt).

Von der Software Schmiede Green Hills wurde die Verschlüsselungstechnik, respektive die IT-Sicherheit, fokussiert. Die Nutzung von Geräten sollte dem EAL 6+ Level angehören, die eine hohe Datensicherheit versprechen. Zum Vergleich Windows verfügt über EAL 4+. Auch die ISO 26262 wurde angesprochen. Ein Protokoll zur freiwilligen IT-Sicherheit. Diese müssen von Zuliefer-Unternehmen übernommen werden und das beinhaltet ein sicheres booten (Hochfahren) des Systems, Autorisierte Endgeräte und Software, Verschlüsselung, und die Nutzung von Produkten die eine entsprechende Zertifizierung haben. Da die Software aus verschieden Bereichen besteht sind vor allem Software-Design und -Implementierung anfällig. Als Fazit schloss man mit der Minimierung der Komplexität, Privilegien für Einzelne, eine Komponentisierung, einen Sicherheitsentwicklungsprozess und unabhängige Prüfende.

Hier sei noch mal den Veranstaltern We.Connect gedankt, welche mit viel Mühe und neuen Konzepten, einen interessanten Event schufen. Danke für die Einladung!

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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