Schweiz fürchtet Hacking | ETH Zürich Umfrage
Die ETH Zürich hat in der Schweiz eine Umfrage zum Thema Autonomes Fahren durchgeführt.
Wie steht die Bevölkerung der Schweiz zum Thema Autonomes Fahren?, das wollten die Forschenden der ETH Zürich wissen und führten eine Umfrage bei einem solchen Projekt durch. Dabei wurden in den Monaten Februar, März und April über 1.400 Personen befragt, die sich im Raum Schaffhausen aufhielten.
Prinzipiell sei man in der Schweiz gegenüber dem Autonomen Fahren im öffentlichen Nahverkehr positiv eingestellt, aber die Sicherheitsbedenken sind hoch. Das sind Forschungsergebnisse einer Umfrage, die bezüglich eines Projekts mit einem Autonomen Shuttle ermittelt wurden. Das Projekt läuft in Neuhausen am Rheinfall und wird von der ETH begleitet.
Dort fährt ein Bus des Herstellers Navya durch die Stadt und bedient die Linie 12. Der Bus fährt aber nicht auf einer eigenen Spur, sondern im normalen Verkehr. Die Teststrecke führt vom Gewerbegebiet zur Innenstadt. Bisher wurden rund 11.000 Personen mit dem Bus transportiert. Ab Herbst will man die Route erweitern und als On-Demand Service anbieten, wobei man vom Bahnhof zu anderen Haltestellen gefahren werden kann.
Die Umfrage ergab, dass es eine Furcht vor Hackingangriffen und den Datenmissbrauch gibt. Je mehr man sich auf die Robotik verlassen muss, desto wahrscheinlicher seien Hackingversuche oder Systemausfälle, so die Einschätzung der Befragten. Noch stärker sind die Befürchtungen bezüglich des Schutzes von schwachen Verkehrsteilnehmenden – also Personen die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind.
Des Weiteren glauben viele, dass die Autonomen Fahrzeuge nicht schnell genug reagieren könnten, um plötzlich notwenig werdende Fahrsituationen einzuleiten. Ein weiteres Manko sieht man in der Verletzlichkeit des Datenschutzes, da der Staat die Daten abschöpfen könnte. Dabei wurden die Verkehrs- und Steuerbehörden genannt.
Es gäbe auch nur geringe Unterschiede bei den verschiedenen Kohorten der Befragten. So seien Frauen der Technik gegenüber eher aufgeschlossen, als Männer. Andere Studien zeigen diesbezüglich eher ein anderes Bild. Jedoch fürchten vor allem Frauen den Arbeitsplatzverlust. Auch ältere Personen – über 40 Jahren – sind skeptischer und glauben, dass man ihnen die Freude am Fahren nehmen würde. Je höher der Ausbildungsgrad, desto geringer sind die Befürchtungen bezüglich des Autonomen Fahrens.
Die Forschenden gehen von einer Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr, sowie einer Reduktion des Spritverbrauchs und einer damit zusammenhängenden Belastung der Umwelt aus. Die Etablierung des Autonomen Fahren könne jedoch bei einer hohen Akzeptanz der Bevölkerung umgesetzt werden. Die Analysedaten sollen der Politik helfen, die Akzeptanz zu erhöhen.