Reaktionen auf tödlichen Tesla-Unfall
Letzte Woche wurde bekannt, dass eine Person mit einem Tesla im Autopilot-Modus einen tödlichen Unfall hatte. Dazu gab es viele Reaktionen.
Der Tesla Fahrer ist mit aktiviertem Autopiloten mit hoher Geschwindigkeit auf einen Lkw aufgeprallt und starb bei dem Unfall. Wie Tesla nun bekannt gab, hielt das Auto den Lkw für ein hochhängendes Verkehrsschild, offenbar weil der Lkw weiß war. Der Tesla kollidierte sodann mit dem Lkw, wobei der Tesla-Fahrer starb. Offenbar prallte der Mann gegen die Windschutzscheibe.
Von Seiten von Tesla betont man, dass es sich um eine Testversion handle, bei der die fahrende Person immer die Hände am Lenkrad und die Aufmerksamkeit auf der Straße gerichtet haben muss. Das war bei diesem Vorfall offensichtlich nicht der Fall. Es sei noch kein Autonomes Auto, sondern der Autopilot ,der das Auto teilautonom macht, sei als Assistenzsystem angedacht. Man fand auch einen tragbaren DVD Player im Auto, wobei unklar ist, ob dieser zum Zeitpunkt des Unfall benutzt wurde.
Die Sensorik, die den Lkw übersah, stammt aus dem Hause Mobileye, die gerade erst eine Kooperation mit BMW und Intel eingegangen sind, und schon 2021 BWMs autonom machen wollen. Doch bisher, so das Unternehmen, sei die Technik nicht so weit, solche Verkehrssituationen zu erfassen. Dieses Kunststück soll erst ab 2018 möglich sein, wie auch Tesla einräumte.
Sofort brach auch eine Diskussion über die Sicherheit Autonomer Fahrzeuge aus und darüber, ob das nun ein Rückschlag für die Technik sei. Tesla betonte, dass die Tesla-Fahrenden nun schon 130 Millionen Meilen im Autopilot Modus zurückgelegt haben, ohne einen derartigen Unfall. Der Durchschnitt bei manuell gesteuerten Wagen, läge in den USA bei allen 94 Millionen Meilen – weltweit sogar alle 60 Millionen Meilen.
Allerdings gab es schon etliche Vorfälle, bei denen es beinahe zu einem Unfall bekommen sei. Es gab aber auch Unfälle, wobei ebenfalls ein Lkw übersehen wurde – in der Schweiz. Auch ein Strafzettel für einen Tesla im Autopilot gab es schon, wegen der Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit. Tesla ist aber nicht das einzige Unternehmen. Auch Google musste schon einen Unfall eingestehen, an dem die Software schuld war. Zudem sagte man, dass es noch schwerere Unfälle geben könnte. Dass Googles Testfahrende auch zur Unfallvermeidung eingegriffen haben, ist publik geworden.
Im Unterschied zu den Herstellern, wollen Google, Tesla und Co. das fertige Autonome Auto auf den Markt bringen. Dies nennt man den revolutionären Ansatz – im Gegensatz zum evolutionären Ansatz, den die meisten Autohersteller vertreten. Diese schrittweise Entwicklung – angefangen von den Assistenzsystemen, über die Teilautonomie, bis zum Autonomen Auto – ist meines Erachtens besser. Da man die Fehler schrittweise besser ersichtlich sind, als bei einem fertigen System. Ein weiterer Vorteile für die Autoindustrie ist auch, dass man mehr Zeit für den Wandel der Branche hat.
Die Strategie in den USA ist bekanntlich das Nachsorgeprinzip, was meint, dass etwas so lange okay ist, bis man das Gegenteil bewiesen hat. In Europa gilt das Vorsorgeprinzip, dass man etwas erst auf den Markt bringt, wenn es sicher ist. Daher denke ich, dass sich die Auswirkungen auf die Technik nicht so negativ sein werden. Denn Tatsache ist auch, dass es eben noch keine Vollautonomen Fahrzeuge gibt. Und solange das nicht der Fall ist, wird der Mensch das Steuer nicht komplett aus der Hand geben können. Autonomes Fahren ist, wenn auch schon in Sichtweite, doch noch Zukunftsmusik.