PAVE klärt auf: 5 Mythen bezüglich des Autonomen Fahrens

Die Organisation PAVE klärt über fünf Mythen bezüglich des Autonomen Fahrens auf.

PAVE steht für Partners for Automated Vehicle Education und will die Menschen über die Technik aufklären. Der Organisation gehört auch der Branchenprimus Waymo an. Zu der jüngst veröffentlichen IIHS Studie über die geringe Verbesserung der Verkehrssicherheit durch Autonomes Fahren, hatte auch PAVE Stellung bezogen.

Nun haben sie in einem Webinar zusammen mit Führungskräften von Aurora (Chris Urmson) und Zoox einige Missverständnisse aufgeklärt, die in Verbindung mit dem Autonomen Fahren entstanden sind. Die Runde wurde durch den ehemaligen NHTSA-Chef, Mark Rosekind, geführt. Die Fachfrau Dixon hat dafür sogar einen Begriff geprägt: Autonowashing. Drei Punkte habe ich zudem kommentiert.

Der erste Mythos, den es zu entzaubern galt, war die Annahme, dass Sicherheit dem Autonomen Fahren innewohne. Sicherheit ist keine Formalität, es bedarf einer Sicherheitskultur, die Platz für Bedenken lässt, so Urmson. Rosekind sagte, man müsse aus den Fehlern lernen, doch man müsse sie auch machen. Kommentar: Sicherheit ist nicht die Abwesenheit von Gefahr, sondern die akzeptierte Gefahr.

Der zweite Mythos besagt, die Behörden würden die Entwicklung blockieren. Tatsächlich gibt es gerade in den USA viele unterschiedliche Regelungen, je nach Bundesstaat fallen diese unterschiedlich aus. Eine bundeseinheitliche Regelung bleibt, ob der Frage der Angemessenheit der Sicherheitsbestimmungen, weiter außer Sicht. Aber die Behörden blockieren die Entwicklung nicht, sondern sie müssen sich auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene abstimmen. Das US-Verkehrsministerium sei sich der Notwendigkeit von Richtlinien bewusst.

Mythos 3 ist die irrige Annahme, dass das Trolley-Problem, ein entscheidendes Problem sei. Ein Waggon auf Schienen fährt unkontrolliert den Berg hinab und man kann eine Weiche stellen. Auf einem Gleis steht eine Person und auf dem anderen Gleis eine andere Person. Diese Personen sind entweder jung und alt oder eine und mehrere. Es gibt diverse Gedankenspiele dazu. Diese sind aber ein Ansatz für Diskussionen über gesellschaftliche Werte und kein Ding, womit man sich tatsächlich beschäftige, so Urmson.

Der vierte Mythos betrifft die Angst vor dem Hacking von Autonomen Fahrzeugen. Obgleich die Cybersicherheit ein immanenter Teil der Technik sei, so Urmson, ist das Problem nicht so virulent, wie viele denken würden. Schon jetzt seien die Fahrzeuge in zunehmendem Maße vernetzt. Das Autonome Fahren mache sie nicht anfälliger. Bei Cyberangriffen gehe es darum, Geld zu verdienen. Hierbei sei das aber nicht der Fall. Kommentar: Durch Erpressung, man würde das Fahrzeug manipulieren, ließe sich Geld verdienen. Auch Morde könnten damit verdeckt werden.

Der fünfte Mythos sei, dass Autonomes Fahren als Wunderlösung für alle Sicherheits- und Mobilitätsprobleme zu betrachten. Es gäbe zwar eine verbesserte Sicherheit, geringere Abgaswerte und eine Erhöhung der Produktivität beim Pendeln – nicht zu vergessen die Vorteile anlässlich der Kontaktsperren durch Corona, aber es sei keine Patentlösung für alles. Kommentar: Weder der Umweltschutz noch die Produktivität sind gesichert gewährleistet durch die Technik.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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