Nissan will auf Lidar verzichten

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Der Hersteller Nissan will auf den Lidarsensor beim Autonomen Fahren verzichten.

Auf dem Tesla Autonomy Day hat Teslas Chef Elon Musk unterstrichen, dass man auch künftig keinen Lidar in seinen Fahrzeugen verwenden werde. Diejenigen, die das tun würden, seien verdammt (doomed). Da Tesla für das Autonome Fahren keinen Lidar einsetzt, wurde der Marke von vielen Fachleuten die Fähigkeit zum Autonomen Fahren abgesprochen.

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Nun bekommt das Unternehmen einen unerwarteten Beistand: Nissan. Der japanische Autohersteller kündigte am gestrigen Donnerstag an, dass man ebenfalls auf Lidar verzichten werde. Als Grund nannte man die hohen Kosten, die mit dem System verbunden sind. Außerdem, so Tetsuya Iijima von Nissan, sei die Technik unnötig.

Der Lidarverzicht wurde im Rahmen der aktualisierten Selbstfahrtechnologie von Nissan bekannt gegeben. Bis 2020 will Nissan automatisierte Fahrzeuge auf die Straße bringen. Nissan könne nun ohne Lidar auf vordefinierten Strecken auf der Autobahn einspurig von selbst fahren.

Der Hersteller setzt bei der Technologie zum Autonomen Fahren auf eine “Tri-Cam”, die ausgewählte Punkte fokussiert und damit ein breites Sichtfeld einnimmt. Die Technik sei bis Ende des Jahres marktreif. Neben Radar-, Kamera– und Ultraschallsensoren, bedient sich das System des 3D-Kartenmaterials für die Navigation.

Lidar sei noch nicht so weit entwickelt und könne sich nicht mit Radar- oder Kameratechnologie messen, führte Iijima, der Abteilungsleiter für Autonomes Fahren bei Nissan, aus. Es wäre zwar von Vorteil, die Technologie zu nutzen, aber diese Technologie stecke quasi noch in den Kinderschuhen. Die Kosten würden in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen.

Lidar wurde in den letzten Jahren schon bedeutend günstiger, doch noch immer kostet die Technologie vierstellige Summen. Dabei werden in der Regel mehrere Lidarsensoren genutzt. Die Auswertung des Materials ist zudem recht rechenintensiv, was sich auch im Stromverbrauch bemerkbar macht.

Mit Lidar erhält man 3D Informationen über das Umfeld und man kann damit den Abstand messen. Dafür werden Laserstrahlen abgesetzt, deren Reflexion gemessen werden. Nach Analyse von Reuters wurden allein in den letzten drei Jahren über eine Milliarde US-Dollar in die Entwicklung investiert.

Der Branchenprimus ist dabei Velodyne, der aber vor allem durch Startups unter Druck gesetzt wird. Das Ziel der meisten Bemühungen ist die Reduktion der Kosten.

Quelle (englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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