Nach Entzug der Genehmigung: Cruise nimmt sich einen Anwalt

Nach Entzug der Genehmigung: Cruise nimmt sich einen Anwalt
Cruise autonomes Auto Quelle: Cruise

Der Verwaltungsrat von General Motors (GM) Tochterunternehmen Cruise hat eine externe Anwaltskanzlei und Technologieberater beauftragt, um seine Reaktion auf einen Unfall mit einem Fußgänger in Kalifornien letzten Monat zu überprüfen.

Nachdem ein Cruise-Robotaxi letzten Monat einen Fußgänger erfasst und eingeklemmt hatte, der zuvor von einem anderen Auto angefahren worden war, hat das kalifornische Verkehrsministerium (DMV) die selbstfahrenden Aktivitäten des von GM besessenen Unternehmens ausgesetzt. Der Verwaltungsrat von Cruise arbeitet nun mit der Anwaltskanzlei Quinn Emanuel zusammen, um die Reaktion des Managementteams auf den Vorfall zu untersuchen, und mit der Beratungsfirma Exponent, die die Technologie des Unternehmens überprüfen wird.

Am Freitag veröffentlichte GM eine Erklärung, in der es das Unternehmen bekräftigt, dass man mit den Behörden zusammenarbeiten wird. Dennoch halte man an dem Ziel der Kommerzialisierung der Robotertaxis fest.

Ende Oktober sagte das kalifornische DMV, dass Cruise relevante Informationen fehlerhaft dargestellt und weggelassen habe, die den Unfall mit einem Fußgänger vom 2. Oktober reporteten.

In einem Folgebrief an Cruise schrieb der stellvertretende Direktor des kalifornischen DMV, Bernard Soriano, dass die Manövrierfähigkeit des Fahrzeugs deutet darauf hin, dass die Fahrzeuge von Cruise möglicherweise nicht in der Lage seien, in sicherer und angemessener Weise auf Vorfälle mit Fußgängern zu reagieren. Die Unterlassung von Cruise hindere die Abteilung daran, die sichere Nutzung von Cruise-Fahrzeugen effektiv und rechtzeitig zu bewerten und gefährde somit die Sicherheit der Öffentlichkeit.

Cruise teilte auch letzte Woche mit, dass es eigenständig alle seine selbstfahrenden Aktivitäten pausiere, und fügte hinzu, dass dies von Prüfungsprozessen begleitet werde.

Cruise steht vor Untersuchungen von Bundes- und Landesregulierungsbehörden nach einer Reihe von Unfällen mit den Fahrzeugen des Unternehmens. Die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) kündigte im letzten Monat eine Untersuchung von Cruise an, und das Büro für Untersuchungen von Mängeln der Bundesbehörde (ODI) veröffentlichte zwei Berichte über Verletzungen von Fußgängern im Zusammenhang mit den Robotaxis des Unternehmens.

Im August wurde Cruise auch vom kalifornischen DMV aufgefordert, seine selbstfahrende Flotte in San Francisco vorübergehend um die Hälfte zu reduzieren, nachdem es zu mehreren Zwischenfällen gekommen war. GM-CEO Mary Barra, die im Verwaltungsrat von Cruise sitzt, sagte, der Automobilhersteller plane, in diesem Jahr weitere Details über seine Pläne mit Cruise bekannt zu geben und betonte, dass die Expansion von Cruise mit finanziellen Mitteln unterstützt werde.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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