Mitsubishi setzt Anreize für Mobilitätsdaten

Mitsubishi-L200

Der japanische Autobauer Mitsubishi will an die Fahrdaten der Menschen kommen und vergibt kleine Preise.

Der Hersteller Mitsubishi ist Teil der Auto Allianz, die auch aus Renault und Nissan besteht. Gemeinsam will man Synergien erzeugen, mit denen man 2022 das Autonome Fahren etablieren kann. Mitsubishi setzt sich in diesem Rahmen vor allem für das Kartenmaterial ein, wofür es auch von der japanischen Regierung Unterstützung bekommt.

Mitsubishi-L200

Offenbar ist man aber auch an den Fahrdaten interessiert und so ist man bereit etwas dafür springen zu lassen. Für die äußerst lukrativen Daten bietet der Hersteller seiner Kundschaft einen Rabatt in Höhe von 10 US-Dollar auf Ölwechsel und dererlei mehr.

Einer McKinsey Studie nach, könnte sich der Umsatz mit den Fahrzeugdaten bis 2030 zwischen 450 und 750 Millionen US-Dollar belaufen. Daten, die nicht nur dem Datenschutz unterliegen, sondern an die auch die Versicherungsindustrie ran möchte. Dabei will Mitsubishi helfen.

Dafür hat der Hersteller Mitsubishi nun eine App bereitgestellt über die man sich anmelden muss. Dann werden die Fahrgewohnheiten über die Smartphone-Sensorik erfasst. Damit lassen sich beispielsweise die Beschleunigung, die Position und die Fahrziele auswerten. Dafür bekommt man Bonuspunkte, ähnlich der Telematiktarife – sofern man sich an die Verkehrsregeln hält und beispielsweise nicht schneller als erlaubt fährt.

Mit den gesammelten Punkten kann man dann die erwähnten Rabatte beim Ölwechsel oder für Ersatzteile erhalten. Die Anreize sollen aber schon bald ausgeweitet werden und dann bekommt man für die Datenfreigabe noch eine kostenlose Tasse Kaffee.

Auf den ersten Blick erscheint es eine Win-Win Situation zu sein: Man fährt vorsichtiger und bekommt dafür Gutscheine. Jedoch geht es Mitsubishi vor allem um die Daten, die man dann aber zu Geld machen will. Dafür hat man bereits Abnehmer gefunden, nämlich die Versicherungsunternehmen. Diese wollen damit neue Risikomodelle erstellen und die Kfz-Versicherungen entsprechend der Fahrweise anpassen. Derart werden die Daten wohl auch nicht anonymisiert. Auf Nachfrage bei Mitsubishi gab es keine Antwort.

Auch andere Hersteller, wie beispielsweise Ford, haben solche Apps bereits im Petto. Auch hierbei werden die Daten mit der Versicherungsindustrie geteilt.

Quelle (englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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