Milla: Autonome E-Shuttles aus Frankreich
In Frankreich hat sich ein weiterer Hersteller Autonomer E-Shuttles formiert: Milla.
Die zwei Marktführer für Autonomes E-Shuttles, Navya und EasyMile, haben einen weiteren Wettbewerber bekommen. Das Startup Milla produziert die Shuttles und die Software für das Autonome Fahren.
Es gibt inzwischen viele weitere Hersteller von Autonomen E-Shuttles weltweit. Dazu gehört beispielsweise der US-amerikanische Hersteller Local Motors. Aber auch in Frankreich gibt es immer neue Firmen, wie bei der Kooperation von Transdev und Lohr mit dem Modell I-Crystal.
Milla ist ein weiterer Spieler, der 2017 gegründet wurde und seinen Sitz in Hauts-de-Seine hat. Das Angebot des Startups umfasst nicht nur die Hard- und Software, sondern man bietet auch an, den Betrieb der Fahrzeuge zu übernehmen. Mit seinen 33 Angestellten konnte das Unternehmen bisher einen Umsatz von zehn Millionen Euro machen, wobei man vor allem als Dienstleister auftritt. Auch die Hersteller-Allianz Nissan–Renault hat diese Dienste bereits in Anspruch genommen.
Jedoch will man verstärkt den Shuttlevertrieb angehen. Das Milla-Fahrzeug verfügt über sechs Sitze und ist so groß wie ein Renault Zoé. Es ist damit kleiner als die Modelle von Navya oder EasyMile, jedoch kann es schneller fahren. Das Shuttle soll eine Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern erreichen. Das erreicht man auch deshalb, weil es keine Stehplätze gibt und man daher stärker abbremsen kann.
Das Anwendungsgebiet liegt in ländlichen Gegenden und in Vorstädten. Derart soll es den öffentlichen Verkehr ergänzen. Die Tests dazu laufen seit vergangenem September in Vélizy im Departement Yvelines. Dort verkehrt das Shuttle als On-Demand-Dienst auf einer 2,5 Kilometer langen Strecke mit acht Haltestellen. Die Buchung erfolgt via App. Das Fahrzeug fährt hier mit 30 Stundenkilometern.
Es gibt jedoch noch weitere Testgebiete. So verbindet Milla den Bahnhof in Aix-en-Provence mit einem Freizeitzentrum. Die Strecke umfasst zehn Kilometer. Weitere Tests sind in Nizza und im Chevreuse-Tal geplant. Insgesamt will man in diesem Jahr zwölf Teststrecken bedienen. Auch in den Nordamerika, konkret in Chicago in den USA und in den Vororten von Montreal in Kanada, sind Testfahrten angedacht. Bisher gibt es jedoch nur fünf Fahrzeuge. Daher sucht man derzeit nach Investoren.