Merkel: Hersteller sollen ihre Daten teilen
Die deutsche Regierung drängt die Autoindustrie auf eine gemeinsame Datenplattform.
Die Hersteller sitzen auf vielen relevanten Daten ihrer Fahrzeuge im Einsatz. Diese Telemetriedaten wollen sie aber nicht teilen, dabei gibt es etliche Interessenten.
Obgleich in verschiedenen Momenten darauf verwiesen wird, dass die Daten den Fahrenden gehören, will die Bundesregierung die Verkehrsdaten abseits den Herstellern für Interessierten zugänglich machen. Dafür wirbt nun die Bundeskanzlerin Angela Merkel bei den Herstellern BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen.
Die Daten sollen dazu beitragen neue Geschäftsmodelle wie Navigations- und Vernetzungsdienste zu initiieren. Konkretes soll am 17. November vorgelegt werden, wenn das Kanzleramt zum nächsten Autogipfel lädt. Es ist aber schon bekannt geworden, dass die Akademie für Technikwissenschaften (Acatech) ein Unternehmen gründen soll, das die Daten verwaltet. Dafür sollen 18 Millionen Euro bereitgelegt werden, so das Handelsblatt.
Das Vorbild soll der International Data Spaces Association (IDSA) sein. Das Projekt soll ab 2021 gestartet und zum ITS Weltkongress in Hamburg vorgestellt werden. Zunächst sollen die Hersteller einsteigen und später Verkehrsunternehmen wie Lufthansa oder Deutsche Bahn, aber auch Mobilitätsdienstleister wie Moia oder Sharing-Dienste hinzukommen.
Dabei sollen die Daten nicht zentral gespeichert werden, sondern per API soll ein Zugang zu den Servern gelegt werden. Damit sollen auch Standards für das autonome Fahren geschaffen werden, wobei man den Kartendienst HERE im Auge hat. Der gehört vor allem den Herstellern. HERE sieht sich dazu bereit, wie man mitteilte.
Der VDA will keine Verpflichtung, sondern eine Freiwilligkeit bei der Teilnahme einfordern. Es bleibt abzuwarten, wie andere Firmen der Branche reagieren.