Mercedes-Benz: Licht als Kommunikationsmittel

Mercedes-Benz: Licht als Kommunikationsmittel
Workshops Kooperatives Fahrzeug 2019; Die Karosserie als Kommunikationsmittel: Das Kooperative Fahrzeug auf Basis einer Mercedes-Benz S-Klasse verfügt über eine 360-Grad-Lichtsignalisation. Workshops Cooperative Car 2019; Know intuitively what the car intends to do: The Cooperative Car based on a Mercedes-Benz S-Class features 360-degree light signaling.

Mercedes-Benz will Licht als Kommunikationsmittel beim Autonomen Fahren einsetzen.

Ohne Vertrauen in die Technik fällt die Vermarktung schwer. Daher setzt der Hersteller Mercedes-Benz auf Vertrauen und intuitive Kommunikation. Die Mittel, das zu erreichen, liegt nach Ansicht des Herstellers in der Kommunikation und die erfolgt über Lichtsignale.

Workshops Kooperatives Fahrzeug 2019Workshops Cooperative Car 2019

Workshops Kooperatives Fahrzeug 2019; Die Karosserie als Kommunikationsmittel: Das Kooperative Fahrzeug auf Basis einer Mercedes-Benz S-Klasse verfügt über eine 360-Grad-Lichtsignalisation. Quelle: Mercedes-Benz
 

Die Idee ist nicht neu. Derart haben bereits einige Hersteller oder auch der Fahrdienstvermittler Uber auf Lichtkommunikation gesetzt. Bei Mercedes-Benz nennt man diesen Ansatz “Kooperatives Fahrzeug”.

Die Kooperation bezieht sich auf die Kommunikation mit der Umwelt. Derart soll man verstehen, was das Auto tut oder vorhat. Auf Basis der S-Klasse hat man das Konzept umgesetzt. Türkise Leuchten auf dem Dach sollen anzeigen, in welchem Modus sich das Auto befindet. Sind die Leuchten an, ist das Fahrzeug im autonomen Modus. Doch dabei gibt es Variationen.

Ist die Leuchte durchgängig an, ist der Wagen auf selbstfahrend gestellt. Ist das Fahrzeug unterwegs und es bremst ab, blinken die Leuchten langsam. Blinkt es schnell, bedeutet das, dass das Fahrzeug gleich starten wird.

Die Leuchten sollen rund um das Auto erscheinen und 360 Grad abdecken. So überlegt man auch, die Leuchtbänder an der Frontscheibe, im Kühlergrill, in den Scheinwerfern, in den Seitenspiegeln und im unteren Bereich anzubringen. Derart sollen die Menschen im Umfeld des Autos wissen, was das Auto vorhat.

Dass man die Personen um das Auto herum erkannt hat, soll mittels kleiner Reihen von Punktleuchten signalisiert werden. Das betrifft dann nur den Fuß- und Radverkehr, der den Weg des Fahrzeugs kreuzt.

Neben Lichtsignalen werden auch Fahrzeugbewegungen erwogen. So soll der Start des Fahrzeugs durch angetäuschtes Aufstehen signalisiert werden. Derart klappen die Spiegel aus. Dann wird das Fahrzeug ersten hinten, dann vorne erhöht. Das soll an ein erwachendes Lebewesen erinnern.

Auf diese Weise kann eine informelle Kommunikation mit dem Auto stattfinden. Das ist beispielsweise dann interessant, wenn das Auto Passanten vorbei lässt, die die Straße überqueren wollen. Dabei sucht man in der Regel Augenkontakt, der aber bei selbstfahrenden Autos nicht möglich ist. Bei Jaguar Land Rover erprobt man daher auch Eye Pods, also Fahrzeuge mit Augen.

Dass Mercedes-Benz die Farbe Türkis nutzt, ergab sich aus Forschungsstudien. Die sogenannte 360-Grad-Kommunikation hatte Mercedes-Benz schon für die Konzeptstudie F 015 entwickelt und das fand auch bei der Studie Vision Van oder bei URBANETIC Verwendung. Bei Letzterem erscheint der Schatten der Person auf dem Auto, womit klar werden soll, dass diese erkannt wurde.

Doch das ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss. So arbeitet man weiter an der Umfeldkommunikation. So überlegt man die Kommunikation nach außen auf Wunsch der Insassen vorzunehmen. Dabei spricht man von einem Cocooning-Effekt, was den gefühlten Schutzfaktor im Inneren erhöhen soll.

Pressemitteilung

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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