McKinsey: 10 Punkte wie das Autonome Fahren wirken wird

Virtuelle Fahrt

Die Beratungsagentur McKinsey hat eine Studie zum Thema Autonomes Fahren veröffentlicht.

Bei der Studie von McKinsey geht man der Frage nach, wie das Autonome Fahren sich auf die Welt der Mobilität auswirken werde. In Gesprächen mit etwa 30 Fachleuten aus Europa, USA und Asien hat man zehn Punkte ausgemacht, die sich durch die drei Ären durch ereignen sollen.

Ären und Punkte der McKinsey Studie

Ären und Punkte der McKinsey Studie. Quelle: McKinsey

Die erste Ära (2015 bis ca 2028) steht für die Zeit, da die Fahrzeuge noch nicht verfügbar sind. Es werden die Firmen mit einem großen Fuhrpark sein, die die Entwicklung vorantreiben – so Punkt 1. Die Autonomen Fahrzeuge sind bereits im Bergbau und in der Landwirtschaft im Einsatz und man plant das auch für Bagger, Gabelstapler und dererlei Fahrzeuge. Bis 2040, so die Prognose werden die ersten Autonomen Lkws auf der Autobahn fahren, was die Logistik automatisiert und auch Drohnen impliziert.

Der zweite Punkt ist, dass sich die Autohersteller zwischen vier Szenarien des Wandels entscheiden müssen. Das wird sich in den nächsten Jahren ereignen: a) Schrittweise (evolutionär) an der Entwicklung teilnehmen. b) Die neuen Branchenbeteiligten, wie Waymo, werden ihre Mobilitätsdienste anbieten und ausbauen. c) Die “schnellen Folger”, gemeint sind OEMs mit technischem Know-How, werden auf den Break-Even-Point (Gewinnschwelle) der Entwicklung warten und dann einsteigen. d) Die letzte Gruppe stellt Firmen dar, die sich gar nicht oder sehr spät wandeln, respektive zum Autonomen Fahren bekennen.

Der dritte Punkt deutet auf die Einführung der neuen Mobilitätsdienste, wie das Car-Sharing mit der Pay-per-Use Bezahlmethode, die viel Geld einsammeln und wachsen werden.

Eine neue Ära startet bei ca 2029 und geht bis 2035: Die Dienstleistungen werden bei Punkt vier erfasst, was mit der vernetzten Wartung der Fahrzeuge einhergeht. Die Menschen werden ihre intelligenten Fahrzeuge lieber beim Hersteller reparieren lassen, was einen großen After-Sales-Umsatz bei der Wartung der Fahrzeuge ermöglicht.

Den fünften Änderungspunkt, den die Analyse von McKinsey sieht, ist die Verlagerung des Geschäfts mit den Versicherungen. Künftig werden es nicht mehr Millionen privater Versicherter sein, sondern vor allem Unternehmen und deren Fahrzeugflotten. Danach (Punkt sechs) generiert die Logistik qua Automatisierung der Fahrzeuge, effizientere Lieferketten.

Nunmehr soll die dritte Ära entstehen, die die restlichen Punkte beherbergt und sich bis 2050 ziehen soll. Dabei sollen Autonome Fahrzeuge normal werden und so startet man diese Ära mit Punkt sieben. Die Menschen nutzen die Autonomen Fahrzeuge täglich rund 50 Minuten. In dieser Zeit können sie anderen Dingen widmen. Vor allem aber spart man damit Zeit ein, was weltweit rund eine Milliarde Stunden pro Tag einsparen könnte. Das sei doppelt so viel Zeit, wie es brauchte die Pyramiden von Gizeh zu bauen. Die Umsätze durch digitales Medienangebot für jede weitere Minute, so die Studie, könnten 5 Milliarden US-Dollar einbringen.

Das Parken wird einfacher – Punkt acht. Durch das Autonome Fahren spart man allein in den USA rund 5,7 Milliarden Quadratmeter Parkfläche ein. Was auch mit einer höheren Parkplatzdichte einhergeht, da niemand mehr aussteigen muss. Punkt neun: Die Unfallraten werden fallen. Bis 2050, so die Annahmen, wird es 90 Prozent weniger Unfälle geben, was 190 Milliarden US-Dollar einsparen wird.

Der letzte Punkt in der Liste der Studie von McKinsey ist die beschleunigte Entwicklung der Robotik für weitere Geschäftsfelder. Dabei rechnet man mit humanoiden Robotern, aber auch mit der Verbesserung der Sensorik, Bildverarbeitung, Positionsbestimmung und der Künstlichen Intelligenz. Alle smarten Autos und Geräte nutzen dieselbe Infrastruktur, was Ladestationen oder das IoT betrifft.

Die Auswirkungen auf die Gesellschaft werden nur angesprochen, aber nicht ausgeführt. Ebenfalls weggelassen hat man auch den Schienen– und Schiffsverkehr, der ebenfalls automatisiert wird.

Ganze Studie (englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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