KPMG: 5 Vorschläge zur Verwirklichung des Autonomen Fahrens
Die KPMG hat mal nachgedacht, was es für die Bereitstellung des Autonomen Fahrens braucht und hat fünf Maßnahmen vorgeschlagen.
Das Beratungsunternehmen KPMG hat sich überlegt, was es braucht, dass das Autonome Fahren hierzulande Wirklichkeit werden kann. Dafür hat man fünf Handlungsfelder identifiziert, in denen der Staat die Bereitstellung vorbereiten sollte.
Der erste Punkt ist ein flächendeckendes Funknetz für die Vernetzung der Fahrzeuge. Damit können Fahrzeuge vor Gefahren gewarnt, über die Verkehrslage informiert und bei einem Ausfall gesteuert werden. Jedoch hat die EU jüngst WLAN zum Standard erklärt.
Der zweite Punkt betrifft die rechtliche Lage. Ein Gesetz für Fahrzeuge bis Level 3 ist bereits ratifiziert, obwohl es solche Fahrzeuge noch gar nicht gibt. Zudem ist das Gesetz dazu recht lückenhaft und wird vermutlich noch einige Gerichte beschäftigen. Ein neues Gesetz für höhere Autonomiegrade soll dieses Jahr kommen, so eine Ankündigung des Verkehrsministers Scheuer (CSU). Außerdem, so KPMG, muss die Frage der Haftung geklärt werden. Das ist allerdings ein heißes Eisen und hat schon einige Kongresse beschäftigt.
Punkt 3 ist die Frage nach den kommunalen Verkehrskonzepten. Denn das Autonome Fahren wird sich auf den Stadtraum auswirken, so KPMG. Die Auslastung der Straßen könnte steigen, aber auch fallen – so eine Studie des WZB. Die Weichen müssen jetzt schon gestellt werden. Dabei, so das Papier der KPMG, sollte die Stellung des ÖPNVs eruiert werden.
Der vierte Punkt widmet sich der Bereitstellung von Testmöglichkeiten im öffentlichen Verkehr. Dabei sollten mehr Testmöglichkeiten auf Fernstraßen erlaubt werden. Tatsächlich testet man bereits auf der A 9 und weiteren Autobahnen auf den Testarealen der Republik.
Dateninfrastruktur für alle ist Punkt 5. Der Staat sollte die Daten allen zugänglich machen, um den Verkehrsfluss zu erhöhen. Es brauche eine Mobilitätsplattform, wobei die Industrie sich quer stellt. Sie wollen die Daten für sich behalten, da dies ein Wettbewerbsvorteil ist.
Bei dem Papier, das schon letzte Woche veröffentlicht wird, geht es um tendenziell wichtige Ansätze. Doch die Erarbeitung dessen braucht seine Zeit, vor allem mit Blick auf die Haftung. Ein lückenloses Mobilfunknetzwerk wäre auch sonst schön, das hatte aber bereits der letzte Verkehrsminister, Alexander Dobrindt (CSU), versprochen und nie eingelöst. Zu Punkt drei bleibt zu sagen, dass man das wohl nur erreicht, wenn man die Vorherrschaft des Autos bricht. Ob das mit einem CSU-Verkehrsminister klappt, ist fraglich. Das gilt wohl auch für Punkt 5.