Hersteller und moderne Mobilität
Zwei Forscher fordern die Industrie auf, die Finger vom Fahrservice à la Uber zu lassen.
Immer mehr Hersteller weltweit wandeln sich zum Mobilitätsanbieter. Dabei stehen die Fahrdienste, wie sie Uber oder Lyft betreiben, im Fokus der Überlegungen. Damit will man die eigenen Marge aufbessern und den eigenen Fortbestand auf dem Markt sichern. Vor allem soll es eine Möglichkeit sein, wie man das Autonome Fahren kommerzialisieren kann. Denn ohne Fahrende fällt der größte Kostentreiber bei dem Geschäftsmodell weg.
Doch zwei Forscher, Rich Alton und Chandrasekar Iyer, warnen die Autoindustrie, diesen Weg zu beschreiten. Sie könnten den Wettbewerb nicht gewinnen. Der Wettkampf um die marktbeherrschende Stellung wird die Hersteller viel Geld kosten. Der Fehler beginne mit der Annahme, dass die Entwicklung des Autonomen Fahrens disruptiv gesehen wird. Dies sei nicht der Fall.
Die Anbieter Uber und Lyft können die Technik des Autonomen Fahrens problemlos in ihr Geschäftsmodell integrieren. Das disruptive Potenzial der Technologie wird durch die Art und Weise, wie man sie bereitstellt, bereitet. Die Geschäftsmodelle der Fahrdienste werden durch die Technologie nur verbessert, aber es verändert sie nicht.
Des Weiteren, so die Forscher, verlieren die Neueinsteiger fast immer gegen etablierte Firmen. Nur sechs Prozent sind mit dem Konzept erfolgreich. Die Fahrdienste verfügen bereits über die nötigen Ressourcen und Kompetenzen, um sich gegen Neueinsteiger zu behaupten. Auch wenn sich die Hersteller mit viel Geld eine Position und Kunden verschaffen können, wird es mit jahrelangen Verlusten einhergehen.
Eine der Ressourcen, die Uber und Lyft haben, ist das hybride Netzwerk, bestehend aus Fahrenden und dem Autonomen Fahren. Autonome Fahrzeuge werden zunächst in abgegrenzten Bereichen eingesetzt und derart ist ein komplett autonomer Fahrdienst nur eingeschränkt möglich. Die Fahrdienste können aber die gesamte Bandbreite der Kundenwünsche abdecken, warum sie präferiert gebucht werden.
Neueinsteiger müssten in den Preiskampf gehen, um Kunden zu gewinnen. Gleichzeitig muss ein Netzwerk aufgebaut und Fahrende eingestellt werden. Die Verluste könnten einige Firmen in die Knie zwingen, was auch die Protolabs Studie nahelegt.
Stattdessen sollten die Hersteller sich darauf konzentrieren, das Gehirn des Autonomen Fahrzeugs zu werden. Derart könnte man die Gewinnmarge erhöhen, wobei man sich an den Softwareanbietern orientieren kann. Oder sie stellen die Flotten für die Fahrdienste.
Die Kontrolle über die knappe Technologie, könnte der Schlüssel für die Erhöhung des Gewinns sein.