Gewaltsteigerung durch zu viel Verkehr

Gewaltsteigerung durch zu viel Verkehr
Zeit im Verkehr

Eine Studie der beiden Forscher Louis-Philippe Beland der Louisiana State University und Daniel Brent der Pennsylvania State University legen körperliche Probleme nahe, die durch extremes Verkehrsaufkommen entstehen können.

Diese Studie befasst sich nicht mit den Abgasen, sondern mit dem psychosomatischen Effekt, den der viele Verkehr auf die Menschen hat. Ein Effekt davon sei eine Erhöhung der Gewaltbereitschaft.

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Zeit im Verkehr

Schon vor Jahren gab es eine US-Studie, die besagte, dass das Pendeln zu den unbeliebtesten Dinge gehört, die man tun kann. Eine weitere Studie belegte, dass Pendelnde in dem US-Bundesstaat Texas rund 42 Stunden im Jahr pendeln. Im Großraum Los Angeles ist die Zeit im Verkehr sogar fast doppelt so hoch. Dies würde mehr Sorgen auslösen, als die persönliche Sicherheit, die Finanzen oder die Wohnkosten.

Berechnet man den Verkehr mit seinen Kosten, inklusive des Zeitverlusts und des Kraftstoffs, kommen in den USA jährlich 100 Milliarden US-Dollar zusammen. Dabei geht es noch nicht mal um die Umwelt- und Gesundheitsfolgen durch Abgase.

Bezüglich der psychischen Belastung haben weitere Studien belegt, dass man so ungern im Verkehr sitzt, dass man lieber fünf Minuten Freizeit gegen eine Minute im Verkehr tauschen würde. Der Effekt ist Frustration und Stress, was sich nicht selten in Aggressionen auswirkt. Es gibt, einer der Studie der beiden Forscher der zwei Universitäten zufolge, sogar einen Zusammenhang zwischen Pendeln und häuslicher Gewalt. Je länger man im Verkehr sitzt, desto höher steigt die Gewaltbereitschaft.

Einige Ansätze in den USA, die den Verkehr senken, helfen damit auch, die Gewaltbereitschaft zu senken. Derart kostet das Fahren, wenn man alleine im Auto sitzt mehr, als wenn man eine Fahrgemeinschaft bildet. Dafür gibt es in den USA spezielle Spuren. Auch das bargeldlose Zahlen an Mautstellen, kann den Verkehr mindern. Vor allem der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und der Fahrradwege hilft. Der Vorteil von Fuß- und Radverkehr wiegt sogar doppelt, da man dem Verkehr entgeht und durch Bewegung die Gesundheit fördert.

Auch das Autonome Fahren könnte helfen, den Stress und die Frustration durch den Stillstand auf der Straße zu vermindern. Zwar würden die Fahrten nicht kürzer werden, aber da man sich anderen Dingen widmen kann, wird der Stress reduziert. Wer in selbstfahrenden Autos sitzt, kann Spielen, Fernsehschauen oder Lesen.

Quelle (englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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