Freiwilliger Einsatz von Abbiegeassistenten

Freiwilliger Einsatz von Abbiegeassistenten
Radfahrerin vor Lkw. Quelle: Mercedes-Benz

Einige Firmen wollen noch vor der Pflichtwerdung einen Abbiegeassistenten in ihre Lkws integrieren.

Es geht vor allem um den Toten Winkel – die Lkw-Fahrenden können diesen Bereich des Lkws nicht einsehen und die – in den meisten Fällen – Radfahrenden wissen nicht, dass sie nicht gesehen werden können. Daher setzt man nun auf Abbiegeassistenten, die die Lkw Fahrenden vor den Gefahren im Toten Winkel warnen.

Radfahrerin vor Lkw

Radfahrerin vor Lkw. Quelle: Mercedes-Benz

Vor allem Verkehrssicherheitsvereinigungen, wie der DVR und der ETSC, fordern schon lange deren Einsatz und einige Bundesländer haben eine diesbezügliche Initiative aufgesetzt. Auch auf EU-Ebene gibt es derartige Pläne, die aber erst in einigen Jahren greifen. So soll es dafür ab 2022 eine Pflicht geben.

Erst vor kurzem gab es eine Untersuchung dazu, die zu dem Ergebnis kam, dass diese Systeme nicht frei von Fehlern sind. In etwa zehn Prozent der Fälle ist es Fehlalarm, so der GDV. Dabei schnitten die Systeme von Mercedes-Benz am besten ab, jedoch nur, wenn sie von vorne herein eingebaut waren. Die Systeme sind aber so gestaltet, dass man sie deaktivieren kann. Man fürchtet das das bei so vielen Fehlalarmen auch gemacht wird.

Dabei gibt es eine kostengünstige Alternative dazu: Wenn man ein nicht zu übersehbaren Hinweis an den Lkws anbringt, wo sich der Tote Winkel befindet. Ein solches Konzept wurde in Großbritannien bereits umgesetzt.

Der Abbiegeassistent kann aber zweifelsohne für mehr Sicherheit sorgen, denn jährlich sterben allein in Deutschland 23 Radfahrende wegen des Toten Winkels. Daher wollen einige Unternehmen der Logistikbranche nun freiwillig einen Abbiegeassistenten einrichten. Dafür trafen sich unter Beisein des Verkehrsministers Andreas Scheuer Hersteller, Zulieferer, Logistikunternehmen, Rad- und Sicherheitsverbände, sowie TÜV und Polizei.

Jetzt sollen die Lkws der Behörden bis zum nächsten Jahr mit der Technik ausgestattet werden, angefangen mit den über 260 Lkws der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV). In der Privatwirtschaft haben sich die Unternehmen Aldi, Alba, Edeka und DB Schenker dazu bereit erklärt.  Edeka will bis zum Ende des Jahres bereits 900 Lkws mit dem Abbiegeassistenten ausgestattet haben.

Die Kosten pro Lkw sollen bei 800 bis 1.300 Euro liegen. Die Nachrüstung wird durch das  Bundesverkehrsministerium gefördert.

Quelle

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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