Fraunhofer: Akzeptanz Autonomer Fahrkonzepte

Die Studie “Robocab” des Fraunhofer IAO und des ISOE interessierte die Sicht der Nutzenden.

Das Autonome Fahren wird kommen und damit der Einsatz der sogenannten Robotertaxis, also Taxis ohne Fahrende. Doch wie sehen die Nutzenden diese Zukunft? Der Frage gingen die beiden Fraunhofer Institute IAO und ISOE nach. Die internationale Akzeptanz-Studie “Robocab” befragte rund 2.400 Personen aus China, Deutschland und den USA und wurde vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert.

Fraunhofer Studie Robocab.

Fraunhofer Studie Robocab. Quelle: Fraunhofer IAO

Die Frage ist nicht ganz unerheblich, denn die gesellschaftliche Akzeptanz ist eine Grundbedingung für die Vermarktung der Technik. Des Weiteren steht die Frage im Raum: ist es attaktiv und wie hoch sind die Kosten dafür? Die Akzeptanz, so die Studie, hängt vor allem von der Nachhaltigkeit des Services ab.

Im Ergebnis zeigte sich, dass die Menschen dem Konzept des Robotertaxis gegenüber aufgeschlossen sind. Die Erwartungen gehen in die Richtung, dass es praktikabel und komfortabel ist. Außerdem soll es umweltfreundlich vonstattengehen und man erhofft sich eine effiziente Methode des Personentransports.

In China findet man die höchste Akzeptanz vor, was schon einige Studien belegten. Platz zwei nimmt die USA und Platz drei Deutschland ein. Hierzulande sieht man den Einsatz eher als Ergänzung zu den derzeitigen Verkehrsmitteln. In China betrachtet man es eher als Ersatz für die Mobilitätsmöglichkeiten von heute.

Während es in Deutschland eine Konkurrenz zu den öffentlichen Verkehrsmitteln darstellt, sind die Menschen in den USA und China der Überzeugung, dass es das Taxi ersetze. Je nach Einsatzgebiet ändern sich die Anforderungen an ein Robotertaxi. Jedoch ist abzusehen, dass das Auto als Statussymbol wankt. Das Robotertaxi sollte eher zuverlässig und praktisch sein.

Derart soll das Autonome Fahren als Taxi oder als Car-Sharing-Konzept umgesetzt werden. Den Einsatz sieht man eher in der Stadt als auf dem Land. Jedoch wünschen sich die Menschen, dass ländliche Gebiete mit der Technik versorgt werden.

Viele würden das Autonome Fahren als Ersatz für das Privatautos akzeptieren, denn bisher war ihnen der ÖPNV zu wenig komfortabel und es mangelte an Privatsphäre. Ein weiterer Vorteil ist das Ende der Suche nach einem Parkplatz. Außerdem wären Robotertaxis flexibler und zu jederzeit verfügbar. Das seien überzeugende Gründe für den Umstieg.

Zudem könnten die Fahrzeuge auch Personen ohne Fahrerlaubnis, Ältere und körperlich Versehrte nutzen. Es gebe die Möglichkeit, dass sich die Menschen selbstständiger fortbewegen können. Jedoch gab es Bedenken bezüglich der Nutzung durch Kinder. Nicht alle Eltern würden den Fahrzeugen ihre Kinder anvertrauen.

Die Nutzung von Robotertaxis erscheint vielen Menschen als nachhaltig, sofern man sich eines E-Motors bediene. Das Konzept überzeuge auf kurzen Distanzen, wo die entsprechende Infrastruktur vorliegt. Dabei erhofft man sich auch eine Entlastung des urbanen Verkehrs.

Die Studie wird am 9. Juli 2019 in Stuttgart vorgestellt. Man kann sie aber auch hier herunterladen.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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