FCC überlegt Frequenzvergabe anderweitig vorzunehmen

Die Frequenz für die Vernetzung von Fahrzeugen über WLAN (DSRC) könnte bald nicht mehr für die Autoindustrie reserviert sein.
Es geht konkret um die 5,9 GHz Frequenz, mit der Autos miteinander kommunizieren können. Diese Frequenz ist in verschiedenen Ländern für die Fahrzeugkommunikation reserviert – so auch in Europa oder in den USA.

Cadillac DSRC Vernetzung in Serie. Quelle: GM.
Damit wird der DSRC– oder auch WLAN-Standard ermöglicht, was die EU jüngst zum erwählten Standard der Fahrzeugvernetzung erkoren hat, wobei es noch eine Hängepartie gibt. Die Vernetzung ermöglicht das gegenseitige Warnen vor Gefahren oder Übermittlung von Verkehrsdaten. In den USA hat Trump die von Obama verpflichtende Vernetzung von leichten Nutzfahrzeugen ausgesetzt. Seitdem fürchten Hersteller und Gemeinden um die Investitionen in diese Technik.
Der andere Vernetzungsstandard ist diejenige über den Mobilfunk und lautet C-V2X. Dieser sollte sich, so die andere Hälfte der Industrie, vor allem durch den Einsatz von 5G durchsetzen. Jüngst hatte Toyota erklärt, man werde künftig auf den Mobilfunk statt auf DSRC in den USA setzen. Andere US-Hersteller wie Ford oder General Motors insistieren aber darauf.
Die Verwaltung der Frequenzen in den USA ist in der Hand der FCC (Federal Communications Commission) und vor 20 Jahren beschloss man dort, ein Spektrum an Frequenzen für die Autoindustrie zu reservieren. Aber das erwies sich, auch durch Trumps Einwirken, als weniger genutzt als zuvor gedacht.
Der Vorsitzende der FCC, Ajit Pai, scheint nun gewillt, die Frequenz der Autoindustrie zu entziehen. Offenbar plant man innerhalb der Kommission eine Abstimmung darüber. Schon länger überlegt man diese Frequenz für Kabelnetzbetreiber zu öffnen. Sie könnten nun den Zuschlag für diese Frequenzbereiche bekommen. Schon im März letzten Jahres sprach sich auch Panasonic gegen eine solche Maßnahme aus.
Die Kabelnetzbetreiber fordern die Rücknahme der Frequenzreservierung für die Autodindustrie. Seit 20 Jahren hätte sich kaum etwas getan. Die FCC ist offenbar geneigt, dies ebenfalls so zu sehen. Das Verkehrsministerium unter Elaine Chao will diese Entscheidung vertagt sehen. Leben retten, so die Argumentation, sei wichtiger als schnelleres Internet.
Quelle (englisch)