Ethik & KI in Europa
Die EU-Kommission will sich der Ethik im Bereich der Künstlichen Intelligenz widmen.
Vergangenen Montag kündigte die EU-Kommission an, Regeln für den Umgang mit Künstlichen Intelligenzen zu entwickeln. Dabei will man moralische Bedenken bezüglich der Technologie ausräumen.
Bis 2020, so der Vorschlag der EU-Kommission, soll die Wirtschaft, die Forschung und die Verwaltung die nun erstellten Richtlinien ausprobieren und entsprechende Rückmeldungen senden. Danach sollen die Richtlinien in Gesetze fließen.
Dabei verfolgt man einen Drei-Stufen-Plan. Die erste Stufe soll die Anforderungen in das Vertrauen in die Künstliche Intelligenz definieren. Mit der Bekanntgabe der Richtlinien erfolgte nun der zweite Schritt – die Pilotphase des Ausprobierens. Phase drei zeichnet sich durch eine Harmonisierung mit internationalen Regeln aus.
Dabei will man sich vor allem mit Japan, Kanada oder Singapur – mit denen man ein Handelsabkommen geschlossen hat – verabreden. Des Weiteren sollen die Regeln auch innerhalb der G20 Staaten Anerkennung finden. Daher hat man schon die jetzige Stufe international angelegt.
Unter einer vertrauenswürdigen Künstlichen Intelligenz versteht die EU-Kommission, dass sie die Gesetze und Verordnungen einhält. Ein entsprechendes Gremium erstellt dafür Bewertungskriterien. So darf die Künstliche Intelligenz die Freiheit des Menschen in den Entscheidungen und in der Autonomie nicht verletzten. Des Weiteren muss die Künstliche Intelligenz zuverlässig arbeiten, auch wenn Gesetze nicht in sich logisch erscheinen.
Die Entscheidungen der Künstlichen Intelligenz muss transparent gemacht werden, was gar nicht so einfach ist, denn man weiß nicht, wie die Systeme funktionieren – nur dass sie funktionieren. Wenn die Künstliche Intelligenz Entscheidungen fällt, muss diese rechenschaftspflichtig sein. Zudem dürfen die Daten der Menschen nicht genutzt werden, wenn sie geeignet sind, diese zu diskriminieren oder deren Rechte zu verletzen.
Das Ziel ist ein Einsatz der Technologie, um die Gesellschaft positiv zu wandeln. Das gilt für das soziale Gefüge, wie für die Umwelt. Dafür investiert die Europäische Union bis Ende 2020 20 Milliarden Euro, wobei die EU-Kommission 1,5 Milliarden Euro beisteuert. Außerdem soll bis zum Herbst dieses Jahres ein Netzwerk der Forschungsinstitute erstellt werden, womit man die Ethikregeln umsetzt.