Erwartungen an Autonome Autos sind übertrieben | UMTRI

Sensorik im Auto

Die Universität von Michigan veröffentlichte einen Zustandbericht (White Paper) zum Autonomen Fahren und sieht die Erwartungen an die Technik übertrieben.

Sensorik im Auto

Das UMTRI (Transportation Research Insitute – University Michigan) hat ein sogenanntes White Paper veröffentlicht, wonach das Autonome Fahren noch lange nicht zu einer unfalllosen Zeit führen wird. Die Autoren des Dokuments, Michael Sivak and Brandon Schoettle, gingen vier Fragen nach:

1. Können Autonome Fahrzeuge mit dem Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmender und mit schlechten Wettereinflüssen umgehen? 2. Können alle relevanten Daten geliefert und verarbeitet werden? 3. Ist das Autonome Auto besser als ein erfahrener Mensch? Und 4. wie beeinflusst das Übergangszeit (von manuell gesteuerten zu autonomen Autos) die Verkehrssicherheit.

Sie gaben an, dass nicht alle Unfälle dem Menschen zuzuschreiben sind. Am Beispiel einer betrunkenen Menschen auf der Fahrbahn, könnte womöglich auch ein Roboterauto nicht schnell genug, respektive gut genug bremsen.

Ein kleiner Anteil der Unfälle wird durch Fahrzeugmängel ausgelöst und warum sollte sich das bei einem Autonomen Auto ändern? Vermutlich wird sich der Faktor eher erhöhen.

Vollautonome Fahrzeuge bedürfen darüber hinaus eines sehr genauen Kartenmaterials, das alles impliziert: Schilder, Fußgängerübergänge, Begrenzungsmarkierungen und Straßenlichter – und zwar in Echtzeit.

Viele Unfälle, so gibt man zu bedenken, entstehen durch Unerfahrenheit. Doch diese Erfahrungen eines langjährigen Fahrenden kann man nicht programmieren.

Ein weiteres Problem könnten alte Autos ohne Systemfähigkeit darstellen. Das Durchschnittsauto in den USA hat derzeit ein Alter von durchschnittlich 11,4 Jahren. Es wird also dauern, bis sich die neue Vernetzung in Gänze durchgesetzt hat. In dieser Übergangsphase, wo die Menschen sich an Autonomes Fahren gewöhnt haben, werden geänderte Erwartungen an Verkehrsteilnehmende kommen. Beispiel: Wird es dann noch Augenkontakt geben? Unwahrscheinlich.

Aus den genannten Gründen, kommen Sivak und Schoettle zu ihren Fazit: Die Erwartung von “Vision Zero” ist nicht realistisch. Es ist nicht selbstverständlich, dass Autonome Fahrzeuge so gut sind, wie erfahrende Fahrende. Und während der Übergangsphase wird sich die Sicherheitslage, vor allem für herkömmliche Fahrzeuge, verschlechtern.

Quelle

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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